Der NDR zu Besuch

Franzi hat bei Hallo Niedersachsen im NDR Fernsehen die Serie "Mein Lieblingsplatz" gesehen und sich online für die Reportage beworben. So kam es, dass an einem Tag plötzlich der NDR in der Leitung war und nach einem Termin für ein Interview bzw. die Filmaufnahmen gefragt hat. Glücklicherweise zeigt sich dieser Winter bisher von der milden Seite, so dass wir gleich den ersten Termin in die Tat umsetzen konnten. Das Wetter war für diese Jahreszeit perfekt: ein paar Wolken, häufig Sonnenschein und zehn Grad! Erst kam Andi, der Reporter von Radio NDR 1 und hat seine Fragen gestellt. Anschließend ist Franzi mit ihm noch eine kleine Runde zur Marienburg geflogen. Die Aufregung bei Andi wich der Begeisterung über das Flugerlebnis.

Noch während wir Andi die Fragen beantwortet haben, kam Tobi mit seiner Kamera. Das war ganz praktisch, denn so konnte er den Start und die Landung mit Andi schon filmisch festhalten. Anschließend das ganze Prozedere noch einmal, wobei sich die Fragestellung eines Fernsehreporters von der des Radioreporters unterscheidet. Hier wird mehr gefilmt als gefragt. Auch für Tobi hieß es zum Abschluss: einsteigen und anschnallen! Franzi ist mit ihm zum Maschsee und dann noch ein Stück auf Höhe der Wolken geflogen. Tobi war, im Gegensatz zu Andi, der stille Genießer. Er fand den Flug auch toll und konnte eine Menge Bilder für seine Reportage mitnehmen. Am 4. Januar wurde zunächst im NDR1 Hörfunk ein Bericht gesendet, am Abend lief dann der Filmbeitrag in der Sendung Hallo Niedersachsen

Lokalflug vor Ostern (April 2020)

Seit Anfang April schon herrscht bestes Flugwetter, auch über die Ostertage Sonne satt! Leider werden wir, wie so viele Menschen, von den Corona-Beschränkungen ausgebremst. So können wir weder den lang ersehnten 100. Flugplatz anfliegen, noch über ein verlängertes Wochenende einen größeren Trip unternehmen. Immerhin bleibt Hildesheim geöffnet, so dass wir zumindest fliegen können. So entschieden wir uns kurz vor Ostern zu zwei größeren Lokalflügen. Zunächst ging es Richtung Harz, einmal den Brocken umfliegen. Ganz schön frisch dort in der Höhe und es lag sogar noch etwas Schnee auf dem Gipfel. Der Sinkflug führte uns am Granestausee und Clausthal-Zellerfeld vorbei über Seesen wieder Richtung Hildesheim.

Nach dem ersten Flug haben wir unsere geschmierten Brötchen gegessen und wurden von den zwei süßen Osterlämmchen unterhalten, die von Thomas und Melanie aufgepäppelt werden. Die zwei kessen Schäfchen liefen zwischen den Tragschraubern umher und knabberten alles an, was ihnen in den Weg kam. Der zweite Flug führte uns wieder in unsere Heimat an den Deister. Es wird einfach nicht langweilig in dieser Gegend zu fliegen! In Höhe vom Nienstedter Pass haben wir den Deister überquert, sind über Barsinghausen eine Schleife geflogen und dann über Wennigsen wieder Richtung Kaliberg. Es war ein herrlicher Frühlingstag auf dem Flugplatz.

Unser neuer Helm

Die Auswahl bei Helmen für Tragschrauber-Piloten ist nicht gerade üppig. Als Standardhelm sieht man fast ausschließlich einen simplen Halbschalenhelm, bei dem die Kopfhörer von außen sichtbar in einer seitlichen Aussparung der Helmschale sitzen. Diese Art Helm haben wir für uns von Anfang an ausgeschlossen, weil der Wetterschutz suboptimal ist und uns die Optik nicht gefällt. Noch während der Ausbildung haben wir uns Helme von Micro Avionics gekauft, bei denen die Kopfhörer integriert sind. Leider war das Kopfhörerset von minderer (Sprach-)Qualität und aufgrund des weit vorstehenden Visiers gab es einige Luftverwirbelungen im Gesicht. Vier Jahre sind wir damit geflogen und waren soweit zufrieden.

In den letzten Monaten trat jedoch verstärkt eine Schlierenbildung am Visier auf. Das wurde immer stärker und ließ sich nicht entfernen, so dass wir uns für einen Helmwechsel entschieden haben. Melanie und Thomas hatten uns schon zu Beginn unserer Fliegerzeit ein Headset empfohlen, wo man Kopfhörer und Mikrofon separat trägt und einen beliebigen Helm nutzen kann. Das Headset von Phonak ist erwartungsgemäß kein Vergleich zu unseren vorherigen Kopfhörern und bietet mit der "Active noise reduction" eine hervorragende Sprach- und Klangqualität! Nach Erhalt der Geräte sind wir zunächst zu einem Hörgeräte-Akustiker, um einen Abdruck von unseren Ohren anfertigen zu lassen. Die Abdrücke gingen anschließend wieder zum Hersteller und drei Wochen später haben wir kleine Ohrschalen zurückbekommen. Wir tragen jetzt das Headset passgenau direkt im Ohr und haben damit eine optimale Klangqualität.

Nun konnten wir uns aus einer breiten Vielfalt an Motorradhelmen einen passenden aussuchen. Für uns perfekt ist das Modell von Nolan, denn der Helm bietet durch sein großes Visier eine gute Rundumsicht und das Kinnteil lässt sich abnehmen. Das Visier schließt soweit nach unten ab, dass auch ohne Kinnteil keine Verwirbelungen am Gesicht auftreten, außerdem verfügt der Helm über eine Sonnenblende und erübrigt damit das Tragen einer Sonnenbrille. Wir genießen nun eine sehr gute Verständigung und einen prima bequemen Wetterschutz!

Großer Lokalflug (April 2020)

Bis auf wenige Unterbrechungen herrscht seit Anfang April bestes Flugwetter! Bevor die Eisheiligen Einzug halten, haben wir die Gelegenheit für einen weiteren großen Rundflug genutzt. Die Route führte uns von Hildesheim Richtung Bodenwerder und dann immer der Weser entlang. Wir wollten uns die Strecke, die wir erst kürzlich mit dem Fahrrad entlang gefahren sind, einmal von oben ansehen.

Natürlich haben wir uns an die Mindestflughöhe gehalten, sind aber tiefer geflogen als sonst. Wir wollen ja etwas von der tollen Landschaft sehen. Außerdem kann man aus 500 Fuß Höhe den Fahrradfahrern zuwinken...und sie winken zurück! Es gibt so viele schöne Kleinigkeiten entlang des Flußufers, dass man die Kamera ständig im Anschlag haben muss.

Die Weser schlängelt sich durch das wunderschöne Weserbergland. An der Weserfähre in Polle war wie zu erwarten die Hölle los... Motorradfahrer ohne Ende. Das schöne Wetter lockt viele Ausflügler - trotz Corona. Dann haben wir Bad Kalshafen erreicht und kurz danach das kleine Kloster in Bursfelde.

Weitere 40 km später kam die wunderschöne Fachwerkstadt Hann. Münden in Sicht. Schon unzählige Male sind wir mit dem Motorrad hier entlang gefahren und haben dort Pause gemacht. Die Drei-Flüsse-Stadt - einfach sehenswert! Hier entsteht durch die Vereinigung von Werra und Fulda die Weser.

Unser Rückflug führte uns dann über Göttingen entlang der A7 wieder Richtung Norden. Eine tolle Tour mit insgesamt 230 km in gut zwei Stunden Flugzeit.

Sightseeing in Münster (Mai 2020)

Der Wonnemonat Mai wird seinem Namen gerecht - das Wetter ist ein Traum und lädt zum Fliegen ein. Strahlend blauer Himmel und eine klare Sicht lassen unsere Pilotenherzen höher schlagen.

Wir hatten mal wieder Lust auf einen Bummel in einer schönen Stadt. Einer unserer ersten Flugplätze zu Beginn unserer Fliegerzeit war der Flugplatz Münster-Telgte (EDLT). Er liegt zwar ein ganzes Stück von Münster entfernt, bietet aber Mietwagen von App2drive. Wir wären eigentlich lieber mit Fahrrädern in die Stadt gefahren, aber lt. Aussage vom Türmer gammeln die Leihräder schon seit einem Jahr ungenutzt in der Garage rum. Eigentlich traurig für den Flugplatz der Fahrradstadt Münster.

Man kann sich einfach treiben lassen zwischen den wunderschönen Häuserfassaden, der St. Lamberti-Kirche, dem Dom und dem historischen Rathaus. Genau wie vor vier Jahren haben wir im Kiepenkerl zu Mittag gegessen.

Anschließend sind wir noch zum Aasee gelaufen. Dort kann man direkt am Wasser sitzen und bei einem Cappu den Blick über den langgezogenen See schweifen lassen. Durch einen der vielen Parks und am Schloss vorbei gingen wir anschließend wieder Richtung Innenstadt. Es war ein toller Tag zum Fliegen und für einen Stadtbummel.

Kurzausflug (Juni 2020)

Unser letzter Flug ist schon wieder drei Wochen her. Mittlerweile sind wir auch gerne mit unseren Rädern unterwegs, ein weiteres Hobby neben dem Fliegen. Für das Wochenende war leider wechselhaftes Wetter vorhergesagt, so sind wir am Freitagnachmittag zu einer kleineren Tour aufgebrochen. Ziel war Damme (EDWC), bisher einer unserer Lieblingsflugplätze. Das Wetter war so schön und warm, dass wir lediglich mit einer Jacke geflogen sind.

Dieser Besuch in Damme hat uns nicht mehr so gut gefallen wie in der Vergangenheit. Es war nix los (kann schon mal passieren), aber das bisher mit einer reichhaltigen Speisenauswahl bestückte gute Restaurant hat doch sehr nachgelassen nach dem Eigentümerwechsel vor gut einem Jahr. Freundlich ist die Inhaberin, an der Tafel standen jedoch nur fünf Speisen á la Pommesbude zur Auswahl. Wegen Corona?! Wir haben uns für Kuchen entschieden, besser als nix. Der nächste Besuch von uns wird wohl etwas auf sich warten lassen. Aber wie immer beim Fliegen ist der Weg das Ziel, insofern war es ein schöner Nachmittag!

Der 100. Platz im Odenwald (Juli 2020)

Corona hat unsere Flugaktivitäten ganz schön eingeschränkt, mehrtägige Touren waren erst seit Juni peu á peu wieder möglich. Jetzt wollten wir unser Ziel - den 100. Flugplatz - endlich einmal in Angriff nehmen! Es sollte nicht irgendein "Feld-und-Wiesen-Platz" sein sondern einer, an den wir uns gerne erinnern. Und wir haben unsere Wahl richtig getroffen. Am ersten Juliwochenende war es endlich soweit. Der Wetterbericht versprach kein stabiles Hochdruckgebiet, aber wir haben es dennoch gewagt. Unser Ziel hieß Mainbullau bei Miltenberg im Odenwald. Gleich beim Anruf merkt man schon, ob man mit einem Tragschrauber Willkommen ist. Und das war hier der Fall. Halle und Tanken kein Problem, außerdem bot Türmer Michael uns die Mitnahme in die Stadt an. Der Flugplatz liegt sehr schön auf einem Plateau oberhalb von Miltenberg, wo man ohne Auto aber etwas aufgeschmissen ist.

Ein Hotel zu bekommen war überhaupt kein Problem. Wir haben uns an unsere Motorradzeit erinnert, im Jahr 2013 waren wir schon einmal in Miltenberg und übernachteten damals im Hotel Mildenburg. Nun haben wir dort wieder gebucht und ein Zimmer mit Balkon zum Main hin bekommen - sehr schön! Das Frühstück am Morgen haben wir auf der Terrasse mit Blick auf den Main genossen.

Dank der zentralen Lage unseres Hotels konnten wir durch die wunderschöne Altstadt schlendern. Die bayrische Küche ist für uns immer wieder ein Genuss, an einem Abend besuchten wir das berühmte Gasthaus "Zum Riesen". Angeblich das älteste Gasthaus in Deutschland. Gut, dass wir hier nicht wohnen. Wir würden bei dem leckeren Essen glatt ein paar Kilo zunehmen!

Es ist einfach herrlich, an einem lauen Sommerabend mit einem Eis in der Hand durch die Gassen zu laufen und den Sonnenuntergang direkt am Mainufer zu genießen.

Wetterbedingt hatten wir am Freitagabend eigentlich schon die Entscheidung getroffen, am Samstag wieder den Heimflug anzutreten. Doch schon seit Beginn der Corona-Krise hat die Genauigkeit der Wettervorhersage spürbar nachgelassen, was an den fehlenden Daten der gegroundeten Airliner liegen soll. So haben wir dann am Samstagmorgen noch einmal alle Wetter-Apps und das Flugwetter studiert und uns für eine weitere Nacht in Miltenberg entschieden. Das war auch goldrichtig! Der Samstag war traumhaft schön - zwar windig aber mit etwa 28 Grad schön warm. Wir entschieden uns für einen Kurztrip nach Worms (EDFV). Dort konnten wir uns Fahrräder leihen, was für die gut vier Kilometer lange Strecke in die Stadt auch hilfreich war.

Das Highlight in Worms ist natürlich der Dom. Er beeindruckt mit seiner Größe und dem barocken Inneren mit goldverzierten Figuren, Bänken und dem Altar. Wirklich sehr sehenswert! Wir sind durch die Stadt geschlendert, haben uns die Parks mit der tollen Blütenpracht angesehen und nach einer Kaffeepause wieder den Heimweg angetreten.

Den letzten Abend haben wir in Miltenberg genossen - es war wirklich ein tolles Wochenende! Unseren Rückflug nach Hildesheim kann man auch als spannend bezeichnen. Die Wettervorhersage kündigte starken Wind aus Südwest an. Der Start in Mainbullau auf der Piste 23 war zwar unproblematisch, durch den Anstieg der Piste und die vielen Wäldern ringsrum aber auch anspruchsvoll. Die Flugroute haben wir abweichend zum Hinflug westlich am Spessart vorbei überwiegend im Flachland geplant. Denn die Regenwolken hingen über den Mittelgebirgen und ließen keinen sicheren Überflug zu. Kurz vor Höxter sind wir Richtkung Nordost abgedreht und über den Solling geflogen. Ab da hatten wir den kräftigen Wind voll im Rücken und erstmals die 200 km/h Marke geknackt! Geiles Gefühl mit dem Tragschrauber so schnell zu sein. Nach nur zwei Stunden und 19 Minuten Flug hatten wir in Rekordzeit die 300 km hinter uns gelassen und sind wohlbehalten in Hildesheim gelandet. Was für ein Wochenende!

Ausflug nach Marburg (Juli 2020)

Nachdem wir eine Woche zuvor schon mit dem Fahrrad den Edersee umrundet hatten, wollten wir uns das noch einmal von oben ansehen. Der Flugweg an Kassel vorbei gehört schon fast zu unserer "Hausstrecke". Aufgrund von relativ starkem Gegenwind waren wir in niedriger Flughöhe unterwegs und sind an der Burgruine Desenberg nahe Warburg auf gleicher Höhe vorbeigeflogen. Die Leute an der Ruine fanden das anscheinend gut, es haben uns einige zugewunken. Das Kloster Haina im Waldecker-Land weckte Erinnerungen an unsere Motorradzeit, hier sind wir oft auf unseren Touren entlang gekommen.

Der Edersee ist einfach schön, egal ob mit dem Fahrrad oder von oben. Wir konnten an der Staumauer und am Schloss Waldeck sehen, dass deutlich weniger Menschen unterwegs waren als die Woche zuvor. Lag vermutlich am Wetter. Das Wetter war eigentlich nicht schlecht, nur schien die Sonne nicht so häufig.

Wir haben bei einem Italiener direkt am Marktplatz noch einen Tisch ergattert und konnten lecker Pizza essen. In der Stadt war richtig viel Trubel! Natürlich muss man bei einem Besuch in Marburg (EDFN) auch hoch zum Schloss. Etwa 150 Stufen sind es bis oben, man wird aber mit einem fantastischen Blick über die Stadt belohnt!

Auf dem Rückweg Richtung Bahnhof haben wir noch alte Bekannte aus Roger´s Heimat getroffen, die uns netterweise zum Flugplatz gefahren haben. Der Tag hat uns richtig gut gefallen und das Wetter spielte auch mit. Auf dem Rückflug stellten sich uns ein paar Regenwolken in den Weg, die wir aber Dank Rückenwind umfliegen konnten.

Flug zum Italiener (Juli 2020)

Der Hochsommer kehrt zurück - wenn auch nur für zwei Tage. Da die Vorhersage für das komplette Wochenende nicht mehr so gut aussah, wollten wir aber auf jeden Fall an einem Tag fliegen. So sind wir am letzten Freitag im Juli erst mittags (nach Franzi´s Arbeit) zum Flugplatz gefahren und Richtung Salzgitter gestartet.

Unser Ziel hieß Magdeburg City Airport (EDBM). Wir waren vor zwei Jahren schon einmal dort und wussten, dass am Platz ein großer und guter Italiener seine Gäste verwöhnt. Cool dabei ist, dass man mit der Maschine direkt vor dem Tisch parken kann. Es gibt eine reichhaltige Karte mit wirklich gutem Essen und man kann währenddessen dem Trubel auf dem Platz zusehen. Im Hintergrund thront mit der TU-134 ein Relikt aus der DDR-Vergangenheit.

Der Abflug führte uns über die Elbe und wir konnten noch einmal den Blick auf Magdeburg genießen. Die nur 115 km lange Strecke nach Hildesheim sind wir ganz gemütlich geflogen, haben den vielen fleißigen Bauern bei Ihren Mäharbeiten zugesehen und das kristallklare grün-blaue Wasser einer Kiesgrube bestaunt. Das war ein schöner kleiner Nachmittagsausflug unter dem Motto: Komm, lass uns zum Italiener fliegen!

Ein Tag auf der Insel (August 2020)

Es ist schon August, aber erst jetzt haben wir so richtig hochsommerliche Tage mit deutlich mehr als 30 Grad. Genau richtig für einen Trip an die Nordsee. Dafür haben wir mal wieder unsere zweite Homebase Westerstede-Felde genutzt und sind am Tag nach der Anreise gleich morgens Richtung Küste gestartet. Ziel: Wangerooge (EDWG).

Der Flug über das Wattenmeer ist immer ein Erlebnis, bei Ebbe ist die Schönheit der Natur allerdings überwältigend! Man kann sich nicht satt sehen an den Prilen und der Vogelwelt. Die Sonne spiegelt sich im Wasser und der nur wenige Minuten dauernde Flug zwischen Festland und Insel ist viel zu schnell vorüber.

Der Blick auf Wangerooge gleicht einem Postkartenmotiv, der stahlblaue Himmel und das türkisfarbene Wasser ist unbeschreiblich schön. Der Anflug erfolgte auf die Piste 09 und wir konnten uns auf dem Gras-Vorfeld in die noch kurze Reihe an Gästefliegern stellen.

Der Fußweg vom Flugplatz in das Städtchen dauert nur gut 10 Minuten. Der Trubel hielt sich noch in Grenzen und wir sind erst einmal alles in Ortsnähe abgelaufen. An der Promenade reihen sich einige Lokale und Bars aneinander und die Restaurants locken mit leckeren Fischgerichten. Aber sowohl die Promenade als auch der Strand waren zwar gut gefüllt, jedoch nicht überlaufen.

Nachdem wir gegessen, ein Mittagsschläfchen im Park gehalten und ein Cocktail (natürlich alkoholfrei) getrunken haben, sind wir noch ein Stück am Strand spazieren gegangen. Wangerooge hat uns sehr gut gefallen, es war ein wunderschöner Tag und wir kommen gerne wieder.

Trip an die Nordsee (August/September 2020)

Endspurt von unserem Sommerurlaub 2020 - eine Woche ist noch übrig. Es wird dringend Zeit mit dem Tragschrauber auf Tour zu gehen. Bei so einer wechselhaften Wetterlage überlegen wir uns immer ein Ziel pro Himmelsrichtung und entscheiden uns dann je nach Wettervorhersage spontan für eine Richtung. Der heiße Sommer ist zwar vorbei, aber Anfang September versprachen die Meteorologen für den Norden ein paar Sonnenstunden. Schleswig-Holstein haben wir bisher kaum aus der Luft gesehen, daher sollte es nach Nordfriesland gehen. Unser Flug dorthin war schon ein Erlebnis! Wir sind in Sichtweite vom Fliegerhorst Wunstorf über das Steinhuder Meer geflogen, die Kontrollzone dort ist am Wochenende in der Regel nicht aktiv.

Unser Ziel hieß Büsum (EDXB) und liegt direkt an der Nordsee. Von weitem sieht man schon das sehr markante Hochhaus, der Flugplatz ist etwa 6 km vom Zentrum entfernt. Praktisch: wir konnten für 5 € pro Tag E-Bikes leihen. Auch wenn wir die eigentlich nicht brauchten, haben wir uns den "Luxus" trotzdem gegönnt.

Büsum ist ein sehr hübsches Städtchen mit einer Familienlagune, Strandkörben und Liegemöglichkeiten auf dem Deich und einer Bucht, in der man bei Ebbe durchlaufen kann. Unser Flug nach Büsum hat nur zwei Stunden gedauert, so waren wir schon mittags dort und konnten den restlichen Sonntag das Wetter genießen. Einfach herrlich!

Der darauffolgende Tag war für einen Ausflug nach St. Peter-Ording (EDXO) vorgesehen. Von diesem Ort wird ja viel geschwärmt, davon wollten wir uns einmal selbst überzeugen. Der Hinflug am Morgen (Entfernung weniger als 30 km!) war bei ziemlich frischen Temperaturen und es hingen noch einige Wolken am Himmel. Die Wettervorhersage versprach für den Tagesverlauf aber noch Sonnenschein. Am Flugplatz konnten wir uns zwei Fahrräder leihen und sind damit losgedüst. Wir haben dann festgestellt, dass man nicht wie in Büsum einfach einen Ort ansteuert. Nein, es handelt sich hierbei um eine Aneinanderreihung von Ortsteilen ohne richtigen Ortskern. Nach etwas Suchen haben wir dann zumindest in "St. Peter-Ording Bad" eine Art Ort gefunden. Einige Läden und Fressbuden, wie man es in einem Touri-Ort erwartet. Wir haben uns dann auf den (langen) Weg zum Strand gemacht. Lauffaul sind wir keineswegs, aber man sollte Fußwege nicht scheuen wenn man in St. Peter-Ording ist. Etwa einen Kilometer ist man auf dem Steg unterwegs, zum Wasser ist es bei Ebbe dann etwa nochmal so weit.

Ist ja alles ganz nett, schöner ist das aber von oben anzusehen. Der Himmel ist blau und die Sonne scheint, also wieder zurück zum Flugplatz. Der nun folgende Flug gehört zu unseren schönsten Erlebnissen! Flüge an der Küste sind immer etwas ganz Besonderes und man kann sich nicht satt sehen an den Eindrücken. Daher werden die folgenden Bilder nicht weiter kommentiert...

Es waren zwar nur drei Tage, aber dafür sehr intensive drei Tage! Wir haben ausgiebig den Ort erkundet, den Sonnenuntergang am Deich erlebt, haben es uns kulinarisch gut gehen lassen und müssen nun die Eindrücke von den Flügen verarbeiten. Was für eine tolle Tour!

Besuch bei Anton (September 2020)

Ein herrliches Spätsommerwetter stand an und wir haben Anton am Flugplatz Weiden (EDQW) einen Besuch abgestattet. Im Jahr 2018 haben wir Anton und seine Flugschule, damals noch am Flugplatz Nittenau-Bruck nahe Regensburg, kennengelernt. Zweimal waren wir dort und dann, nach seinem Umzug 2019, auch einmal auf Stippvisite in Weiden. Nun sollte es mal ein komplettes Wochenende werden.

Den Hinflug wählten wir durch das Thüringer Becken an Weimar und dem Schloss Belvedere vorbei und entlang der Tschechischen Grenze in die Oberpfalz.

Am Flugplatz Weiden ist richtig Betrieb. In der Halle von Anton´s Flugschule ist eine Couchecke, auf der man in der Sonne liegend dem regen Flugbetrieb zusehen kann. Bei Anton ist immer was los, viele ehemalige Schüler kommen regelmäßig nach Weiden und es ist eine kameradschaftliche Gemeinschaft. Wir wurden herzlich Willkommen geheißen und saßen am Abend bei einer Pizza noch gemeinsam im Hangar.

Das Highlight stand am Samstag auf dem Programm: Übungsflug zu Viert nach Tschechien! Roger flog mit Anton in einer Maschine der Flugschule, Franzi flog mit Anton´s Schwager Bernhard in der eigenen Maschine. Die geplanten Übungen kann man am besten im benachbarten Ausland machen, weil sich dort niemand über Fluglärm beschwert und die Landegebühren günstig sind. Wir flogen nach "Planá", einem kleinen Flugplatz südlich von Marienbad. Verschiedene Übungen, wie z.B. Tiefanflüge, Ziellandungen, steile Kurven, Landungen aus geringer Höhe und Außenlandeübungen haben uns mal wieder eindrucksvoll gezeigt, was man mit Tragschraubern machen kann. Auch wenn wir selbst nicht so fliegen, ist es sehr lehrreich, an die Grenzen der Maschine herangeführt zu werden. Es hat sehr viel Spaß gemacht!

Ursprünglich wollten wir an dem Tag einen Städtetrip nach Bamberg machen. Da wir vom Übungsflug in Tschechien aber erst mittags zurückkamen und auch etwas müde waren, haben wir uns gegen einen weiteren Flug entschieden und sind stattdessen in die Altstadt von Weiden gefahren. Ist ein niedliches kleines Städtchen.

Den Rückflug am Sonntag wählten wir südlich vom Thüringer Wald, vorbei an der Festung Rosenberg in Kronach, über die höchste Erhebung im Thüringer Wald, dem Inselsberg, nach Eisenach.

In Eisenach haben wir noch etwas Sprit nachgefüllt und einen Cappuccino getrunken. Es war perfektes Flugwetter, wir hätten gerne noch ein oder zwei Tage drangehängt. Aber wir kommen ganz sicher wieder zu Anton und seinen vielen netten Fliegerkameraden!

Herbstflug (Oktober 2020)

Der goldene Oktober fiel 2020 aus. In diesem Jahr musste man auch kleine Lichtblicke nutzen und spontan sein. An diesem letzten Samstag im Monat war die Chance auf etwas Sonne da und wir entschieden uns für einen kurzen Flug zum Italiener nach Magdeburg (EDBM).

Als wir morgens zu Hause losfuhren, sah es allerdings ganz und gar nicht nach einem schönen Tag aus. Es regnete und die Wolken hingen so tief, dass man die Flügel der Windräder nicht sehen konnte! Aber da wir inzwischen sechs Wochen nicht mehr am Flugplatz waren, entschieden wir uns für die Weiterfahrt. Diese Entscheidung sollte sich lohnen.

Wir waren nicht die einzigen, die am Platz auf das Abziehen der dicken Regenwolken warteten. Aber laut Regenradar schien es tatsächlich besser zu werden, im Osten war es auf jeden Fall heller. Kaum waren wir unterwegs, wurden die Wolkenlücken größer und die Sonne schien. Herrlich!

In Magdeburg waren nur wenige Wolken am Himmel, es hat sich echt gelohnt. Es war zwar nicht kalt aber wir entschieden uns für einen Platz in der Sonne im Inneren des Restaurants. Man kann sowohl draußen als auch drinnen wunderbar sitzen und die Sicht genießen. Dieser Platz ist mittlerweile eines unserer Lieblingsziele für die Kurzstrecke. Auf dem Rückflug haben wir für ein kurzes Stück Höhenluft geschnuppert und sind über die erste Wolkenbasis in etwa 4.700 Fuß gestiegen. Mit Gegenwind zwar keine gute Idee, aber Wolkenflüge sind immer faszinierend schön und rundeten diesen Ausflug perfekt ab.

Fliegerträume im November (November 2020)

Wer hätte das gedacht? Da warten wir den ganzen Oktober auf ein paar schöne Tage und nun im November ist bestes Flugwetter! Das lassen wir uns nicht zweimal sagen, also auf zum Flugplatz. Da coronabedingt mal wieder alles dicht ist, entschieden wir uns für zwei lokale Rundflüge und haben unser Picknick für die Pause zwischendurch selbst mitgebracht. Der erste Flug ging zum Deister und über Hannover wieder zurück.

Nach einer leckeren Vesper in der Sonne sind wir nochmal los, jetzt ging es Richtung Harz. Das Wetter war wirklich perfekt: kaum Wind, gute Sicht und die Temperaturen stiegen mit unserer Flughöhe. Wir hatten in knapp 2.000ft schon fast 20 Grad und damit etwa 6 Grad mehr als am Boden. Herrlich! Einmal rund um den Brocken und über diverse Stauseen wieder zurück Richtung Hildesheim. Diesen Tag haben wir sehr genossen.

Dezember-Highlight (Dezember 2020)

Nach unserem letzten Flug Anfang November, wo ein Hauch goldener Herbst wehte, kam anschließend wochenlang nur noch tristes Grau. Der Winter zeigte sich von der schmuddeligen Seite, an Fliegen war nicht zu denken. Gut fünf Wochen später ein Lichtblick: heiter bis wolkig bei etwa 10 Grad! Dank Homeoffice können wir unsere Arbeitszeit flexibel planen und "mal eben" für ein paar Stunden zum Flugplatz fahren. Während Franzi nur ein paar Platzrunden flog, wollte Roger raus aus der Platzrunde und wir haben einmal mehr einen Flug über die Wolken unternommen. Nur scheinbar über einer geschlossenen Wolkendecke (nördlich von Hildesheim war der Himmel wolkenlos) sah es aus wie ein weicher Schaumteppich. Und die Sonne strahlte vom stahlblauen Himmel. Ein schöner, aber sehr kurzer Moment in einer sonst ziemlich trostlosen Zeit.