Helme im Kamikaze-Look
Zu Beginn unserer Ausbildung haben wir uns die Ausrüstung geliehen. Der Fliegerkombi war im August/September noch nicht nötig,
da reichte eine leichte Sommerjacke. Den Kombi haben wir uns aber dann auch zugelegt, da er sich praktisch über die Klamotten
ziehen lässt und fürs offene Fliegen sehr angenehm ist. Die Helme haben wir anfangs aus dem Leihbestand der Flugschule genommen.
Aber es kam recht schnell der Wunsch nach eigenen Helmen auf, denn diese Dinger werden auch bei sämtlichen Gastflügen benutzt
und sind dementsprechend abgenutzt.
Im Internet gibt es für Tragschrauber-Piloten in erster Linie Jethelme. Die gefallen uns optisch nicht so gut. Zudem sind sie
mit fast 700 € auch nicht gerade günstig, das sehen wir nicht ein. Wir wissen aus dem Motorradbedarf, dass gute Jethelme kaum
mehr als 300 € kosten. Wir haben dann bei Micro Avionics Helme gefunden, die einem Hubschrauber-Pilotenhelm ähneln und die
Kopfhörer in die Helmschale integrieren. Das gefällt uns! Noch dazu kosten die Dinger gut 100 € weniger. Auch vom Tragekomfort
punktet dieser Helm, er ist noch leiser und man ist besser vor Zugluft geschützt.
Wir haben den Helm anschließend noch mit einem kleinen Airbrush "aufgehübscht" und sind nun als Kamikaze-Flieger unterwegs :-)
Unser Tragschrauber ist da!
Wir haben uns den Traum vom eigenen Tragschrauber erfüllt! Nun gehören wir zu den Glücklichen, die einen neuen MTO-Sport 912
ULS ihr Eigen nennen dürfen. Wir hatten verschiedene Möglichkeiten ins Auge gefasst, von einer gebrauchten Maschine bis hin
zur Neubestellung ab Werk. Entschieden haben wir uns nun für eine neue Maschine, die der Hersteller Auto-Gyro vorab "on stock",
sprich ohne Kundenauftrag, gebaut hat. Das Glück war auf unserer Seite, denn unter diesen Maschinen war eine, die ziemlich genau
unserer Vorstellung entsprach und kurzfristig geliefert werden konnte. Zudem konnten wir über unseren Fluglehrer noch einige
Prozente Rabatt herausschlagen, für uns also alles perfekt!
In der zweiten Märzwoche hatten wir Urlaub und konnten so jeden Tag auf dem Flugplatz verbringen. Das Wetter spielte mit, es
war zwar kalt aber an einigen Tagen hatten wir strahlenden Sonnenschein und somit perfektes Flugwetter. Leider verzögerte sich die
Auslieferung unserer Maschine, weil es noch Zulassungsprobleme mit einem Bauteil gab und damit immer die übliche Bürokratie
verbunden ist. An unserem letzten Flugtag im Urlaub hat es dann aber endlich geklappt, unser MTO war flugbereit und zugelassen!
Die ersten Runden sind wir mit Melanie geflogen, weil doch jede Maschine so ihre Eigenarten hat und wir uns mit Fluglehrer erst
einmal besser gefühlt haben. Anschließend ist Roger noch einmal alleine los, so konnte er auch gleich seine Mindestflugstunden
solo vervollständigen. Die Prüfung steht nun kurz bevor und wir können es kaum erwarten, endlich alleine losfliegen zu dürfen!
Bestanden!
Wir haben unsere praktische Prüfung bestanden! Nachdem wir einmal aufgrund des Wetters die Prüfung verschieben mussten, hat
es am Ostersamstag endlich geklappt. Blauer Himmel, Sonnenschein, leider aber auch ordentlicher Crosswind und viel Platzverkehr.
Ausführlicher ist die Prüfung unter der Rubrik "Die Ausbildung" beschrieben.
Unser erster gemeinsamer Flug
Nach unserer bestandenen Prüfung am Ostersamstag klappte alles wie am Schnürchen. Franzi bekam ihre Lizenz genau eine Woche
später und konnte so an dem Wochenende Anfang April die drei der insgesamt fünf erforderlichen Flüge für die Passagierberechtigung
machen. Roger flog wenige Tage später gemeinsam mit Melanie alle drei Flüge hintereinander. Die zwei großen Flüge mit jeweils
200 km Entfernung haben wir zusammengelegt und sind mit Zwischenlandung in Porta (EDVY) nach Conneforde (EDWP) geflogen. Dort
wartete als Empfangskomitee Franzis Familie. Leider sind Starts zwischen 13 und 15 Uhr nicht möglich, so haben wir uns vor
der Mittagspause wieder auf den Rückweg gemacht.
Am 17. April war es dann soweit, unser erster gemeinsamer Flug stand an! Ganz schön aufregend, wir haben ja beide noch nie
hinten gesessen. Aufgrund der wechselhaften Wetterlage haben wir uns nur einen kurzen Flug nach Porta ausgesucht. Roger hat
den Hinflug übernommen mit einem Abstecher zu unserem ehemaligen Motorradtreff bei Rinteln. Auf dem Rückflug musste Franzi
dicke Regenwolken umfliegen. Ein absolut geiles Gefühl, endlich geht die Flugsaison für uns so richtig los!!
Flug nach Westerstede-Felde
Eigentlich stand in der letzten Aprilwoche bei uns Urlaub an. Wir wollten die Tage fliegerisch so richtig auskosten. Allerdings
war schon einige Tage vor dem Wochenende absehbar, dass das Wetter ganz und gar nicht mitspielen würde. Arktische Kälte mit
Graupelschauern und Gewittern. Noch dazu die großräumige ED-R um Hannover zum Obama-Besuch. Also haben wir unseren Urlaub
kurzfristig auf Mai verschoben. Am Freitag vor dem angekündigten Mistwetter haben wir uns für den zweiten Besuch bei Franzis
Eltern angekündigt. Dieses Mal war unser Ziel aber Westerstede-Felde (EDWX).
Die direkte Flugstrecke beträgt 186 km. Es geht am Deister entlang, über Loccum und vorbei an Bremen und Oldenburg. Schon von
weitem ist das riesige Lager von Steinhoff Möbel zu erkennen. Am Flugplatz in Felde war absolut niemand! Gut, dass wir uns
vorher telefonisch angekündigt haben. Die Landegebühr wird in den Briefkasten geworfen, dazu füllt man noch einen Ankunftszettel
aus. Witzig. Nach einem leckeren Mittagessen beim Italiener mit Franzis Eltern ging es wieder zurück Richtung EDVM. Es war
zwar frisch, aber überwiegend schien die Sonne und wir haben den Flug sehr genossen! Und weil es so schön war haben wir auf
dem Rückweg noch einen Abstecher über Hannover gemacht. Einfach geil...hoffentlich wird es bald wärmer!
Große Tour am 1. Mai
Endlich kommt so langsam der Frühling auf den alle schon lange gewartet haben. Der April war, von einzelnen Tagen abgesehen,
kein schöner Monat. Wir haben sogar unseren Urlaub verschoben, weil wir bei arktischer Kälte und Schneeregen keine Chance auf
schöne (Flieger-)Tage gehabt hätten. Am 1. Mai kündigten die Meteorologen endlich schönes Wetter an, den wir für eine sehr
ausgedehnte "Flugtour" genutzt haben. Die erste Etappe ging Richtung Osten nach Ballenstedt (EDCB). Dort haben wir nur aufgetankt
und sind anschließend gleich weiter.
Wir wollten unbedingt mal den Kyffhäuser von oben sehen. Schon toll wenn man überlegt, wie oft wir da unten rumgekurvt sind!
Die Gegend ist bildhübsch, leider war es etwas diesig. Über den Ostharz hinweg sind wir dann auf die andere Seite und südlich
am Harz entlang gen Westen. Nächster Stop: Flugplatz Göttingen-Heiligenstadt (EDHD). Ein sehr kleiner Flugplatz, der zwar eine
Asphaltpiste aber leider kein Cafe oder ähnliches hat. Wir hatten allerdings vorgesorgt und geschmierte Brötchen sowie Getränke
mitgenommen. Über Hann. Münden ging es dann weiter die Weser entlang Richtung Norden.
Es war ganz schön Thermik da oben! Niedrig über die Weser hinwegfliegen haben wir vermieden, weil durch die "Berge" ringsherum
der Wind ziemlich stark verwirbelte. So sind wir dann oberhalb der Wipfel geflogen und haben in Höxter (EDVY) einen weiteren
Stopp eingelegt. Der Platz bietet sich wirklich schön an für eine Pause. Ein großes Cafe mit Terrasse über dem Vorfeld lädt
zum Verweilen ein. Vorsichtshalber noch ein paar Liter Sprit für den Heimweg getankt und dann ab nach EDVM. Es war schon spät,
erst um 18.30 Uhr sind wir wieder in Hildesheim gelandet. Ein langer, schöner Tag geht zu Ende...
Himmelfahrtswochenende
Einfach genial diese Wettervorhersage für das lange Wochenende! Nur Sonne...und das an allen vier Tagen...genial! Wir haben
uns einen "Plan" gemacht, um die Tage optimal auszunutzen: drei Tage fliegen, einen Tag Ruhe. Hier ein kleiner Erlebnisbericht.
1. Tag: Ballenstedt (EDCB)
An Himmelfahrt lockte der Verkehrslandeplatz mit einem großen Flugplatzfest. Für uns schon eine kleine Herausforderung, weil
natürlich der Flugverkehr an so einem Tag enorm ist. Im Endanflug befanden wir uns dann auch prompt mit vier(!) anderen Maschinen.
Hubschrauber und Segelflieger auf die 09 Gras, hinter uns ein UL Flugzeug und vor uns ein Calidus auf die 09 Asphalt. Aber mit
einem Tragschrauber kann man ja auch mal kurz in der Luft stehen bleiben und warten, bis die Piste frei ist. War ganz lustig.
Es gab einen Platzanweiser für ankommende Flugzeuge, eine extra Stellfläche für Tragschrauber und keine Landegebühr. Nachdem
wir uns an einer der vielen Fressbuden gestärkt hatten ging es wieder back to home. Wir mussten sogar eine Genehmigung zum
Rollen einholen, weil so viele Flugzeuge auf und über dem Platz waren. Klappte aber gut und war kein Problem für uns.
2. Tag: Münster-Telgte (EDLT)
Es wurde wärmer. Vorsichtshalber hatten wir uns noch einen dicken Pullover über das T-Shirt gezogen, aber Thermounterwäsche
war definitiv nicht mehr nötig. Die Route führte uns direkt über das Kalletal im Weserbergland und Bielefeld zu dem kleinen
Flugplatz östlich von Münster. Eine sehr nette Flugleitung gab uns Tipps, wie wir am besten in die Stadt kommen. So kamen wir
gleich in den Genuss, die Autovermietung "app2drive" auszuprobieren. Wir konnten uns am Rechner im Tower auf der Internetseite
registrieren und kurze Zeit später mit dem flotten Fiat 500 Cabrio nach Münster düsen. Kurzes Sightseeing und Mittagessen,
dann ging es wieder zurück. Der Wagen hat uns für die drei Stunden und 33 km Fahrstrecke sage und schreibe 2,95 € gekostet!
Ohne den 10 € Gutschein für die erste Registrierung hätte es 12,95 € gekostet. Unglaublich gut! Von nun an schauen wir uns
vorher die Stationen von app2drive in Deutschland an und richten, wenn es passt, auch unser Flugziel danach. Das ist echt
praktisch und super günstig!
3. Tag: Lüneburg (EDHG)
In Lüneburg gilt für alle anfliegenden Luftfahrzeuge PPR! Heißt, man muss sich auf jeden Fall vorher telefonisch anmelden.
Erklärung folgte sogleich, der Platz unterliegt aufgrund von Anwohnerbeschwerden Flugbeschränkungen. Samstags sind nur 40
Starts und Landungen erlaubt, sonntags sogar nur 20. Der Flugplatz ist stolz auf seine neue Graspiste, und das zu recht!
Total geil, eine mit Kunststoffmatten versehene Fläche, auf der es sich wunderbar landen und rollen lässt. Auch hier wurden wir
herzlich begrüßt und uns Tipps für die Stadt mitgegeben. 20 Minuten Fußmarsch (bergab) in die Innenstadt sind für uns kein
Problem. Lüneburg ist einfach traumhaft schön, bei diesem Traumwetter noch viel schöner. Wir haben am Stintmarkt direkt am
Wasser lecker Mittag gegessen und sind dann noch mit einem Eis durch die Altstadt geschlendert. Für den Rückweg haben wir den
Bus genommen und wurden von dem netten Busfahrer sogar direkt bis zum Flugplatz hochgefahren. Für uns steht fest: wir kommen
auf jeden Fall wieder!
Marburg-Schönstadt (EDFN)
Wir hatten die vier Tage nach Pfingsten Urlaub und damit Zeit, mal wieder Ausflüge zu unternehmen. Unser Ziel war zunächst
Allendorf/Eder. Ein relativ großer Verkehrslandeplatz in Nordhessen mit einer 1.240m langen Asphaltpiste und einem Restaurant.
Der Fluplatz wird von der Firma Vissmann betrieben, die ihren Firmensitz direkt nebenan hat. Dort angekommen bot sich uns
allerdings ein recht trostloses Bild. Absolut tote Hose, das Gefühl nicht wirklich willkommen zu sein und ein geschlossenes
Restaurant ließ uns schnell den Entschluss fassen, weiterzufliegen. Uns wurde (zum Tanken) Marburg empfohlen, nur 10 Flugminuten
entfernt. Gesagt, getan und den kleinen Hopser nach Marburg gemacht. Dort wurden wir, wie bisher immer an den kleineren Flugplätzen,
herzlich willkommen geheißen. Thomas sagte schon einmal zu uns, dass die kleinen Plätze eigentlich die schönsten sind, weil
familiär und sehr persönlich. Wie recht er hat! Das kleine Restaurant bietet herzhafte Gerichte zum kleinen Preis. Auf dem
Rückflug haben wir uns noch den riesigen Edersee von oben angesehen.
Weimar (EDOU)
Das Ziel Weimar kam uns recht spontan in den Sinn. Der Flugplatz hat feste Öffnungszeiten (also kein PPR) und liegt am Fuße
des Thüringer Waldes und dicht an der bekannten Kulturstadt. Wir wurden - mal wieder - sehr herzlich und nett empfangen. Eine
kurze Beton-/Graspiste, eine große Halle voll mit Fliegern, ein kleiner Campingplatz und ein Restaurant bietet der Platz. Wir
wurden gleich mit Tipps und einem Stadtplan zum Sightseeing versorgt. Weimar ist wirklich schön! Der gesprächige Taxifahrer
hat uns direkt an einer stadtbekannten Wurstbude für die berühmte Thüringer Rostbratwurst abgesetzt. Gut zwei Stunden sind
wir durch die Stadt geschlendert und es war klar, dass wir hier noch einmal herkommen und mehr Zeit verbringen müssen. Den
Rückweg zum 6 km entfernten Flugplatz haben wir zu Fuß zurückgelegt. Der Weg durch den traumhaft schönen Park war angenehm,
danach kam dann noch ein gut drei Kilometer langer "Aufstieg" zu dem auf knapp 300m hoch gelegenen Flugplatz. Das war bei 24
Grad etwas schweißtreibend, aber dennoch gut für unsere müden Knochen. Vor dem Rückflug haben wir im Flugplatzrestaurant noch
etwas getrunken und dabei erfahren, dass dort (inoffiziell) auch Zimmer vermietet werden. Die haben wir uns angeschaut und
beschlossen, hier noch einmal herzukommen mit Übernachtung! Denn von Weimar aus kann man mal Richtung Erzgebirge oder Thüringer
Wald fliegen.
Damme (EDWC)
An diesem kühlen Junisonntag wollten wir eigentlich mal in die Westernstadt Hasselfelde fliegen. Aber morgens regnete es in
Hannover noch in Strömen und diese Wolken zogen dann Richtung Osten ab. Also musste unser Ziel irgendwo westlich von Hildesheim
liegen. Der Flugplatz Damme in der Nähe von Osnabrück ist ein quirliger und netter Platz mit viel Flugbetrieb. Diverse
Luftfahrzeuge waren unterwegs und ein dicker Brummer (Shorts 360) brachte mehr als ein Dutzend Fallschirmspringer im
Halbstundentakt in die Luft. Wir haben im Restaurant lecker Mittag gegessen und anschließend auf der großen Terrasse noch
einen Cappu getrunken. Dann ging es wieder gen Heimat. War ein schöner Ausflug und wir kommen garantiert wieder, um unsere
Bonuskarte vollzubekommen ;-)
Hasselfelde (Pullman City)
Schon länger hatten wir den Plan, mal in die Westernstadt bei Hasselfelde zu fliegen. Aber das Wetter im Harz ist oft noch
etwas schlechter als im Flachland. Nach dem heftig verregneten Samstag hatten wir kaum Hoffnung auf einen flugtauglichen
Sonntag. Wir sollten uns irren. Mit 16 Knoten am Platz EDVM und Schönwetterwolken haben wir die relativ kurze Etappe von
knapp 100 km in Angriff genommen. Wir hatten uns vorher telefonisch angekündigt, kurz vor der Landung meldete sich allerdings
niemand über Funk. Außer einem einsamen Schrauber haben wir keinen Menschen auf dem Platz gesehen.
Es ist echt urig auf dem Platz. Piloten und deren Begleiter haben kostenlosen Eintritt in die Westernstadt, Landegebühren
sind freiwillig und gelten als Spende für Kinder eines Hamburger Hospiz. Quasi über den Hintereingang gelangt man auf das
große Gelände. Es wirkt wie aus der Zeit gefallen: Saloons, Zelte, eine Ranch, ein Fort und jede Menge Cowboys hoch zu Roß.
Zum Frühstück haben wir uns einen Burger mit Pulled Pork gegönnt, stilecht in einem gemütlichen Saloon. Es gibt ne Menge zu
entdecken und erinnert an ein Museumsdorf mit Unterhaltungsshow. Auch hier heißt es für uns: das war definitiv nicht unser
letzter Besuch!
Unser erster Urlaub mit dem Tragschrauber
Unser erster Urlaub mit dem Tragschrauber stand an. Ein bißchen aufgeregt waren wir schon, weil es das erste Mal mit Gepäck
auf große Tour gehen sollte. Am 07.07.sind wir zunächst nach Weimar geflogen. Den Platz haben wir schon einmal bei einem unserer
Tagesausflüge angesteuert. Von daher wussten wir, dass es dort (inoffiziell) eine Übernachtungsmöglichkeit für Piloten gibt.
Wir konnten uns Fahrräder leihen und kamen so ruck zuck in die Stadt, auch wenn der Rückweg einer "Challenge" glich. Einen Tag
später stand die Besichtigung von Buchenwald auf dem Programm. Wir haben von den netten Platzbetreibern ein liebevoll zubereitetes
Frühstück bekommen und auch sonst war der Aufenthalt sehr herzlich dort, das machen wir bestimmt noch einmal!
Zwei Tage später ging unsere Reise weiter nach Cottbus mit einem Tankstopp in Großenhain. Beeindruckend waren die großen Tagebaufelder
und die riesigen noch aus der DDR-Militärzeit stammenden Flugplätze. Cottbus hatten wir ausgewählt, weil es von dort nicht weit
in den Spreewald und ins Elbsandsteingebirge ist. Außerdem sollte am Flugplatz ein Mietwagen für uns bereitstehen. Das hat leider
nicht geklappt, war aber kein Problem. Für uns wurde gleich jemand organisiert, der uns in die Stadt direkt vor unser Hotel gefahren
hat. Der nette Fahrer von den Fallschirmspringern hatte auch noch einen super Tipp parat: das Restaurant Stadtwächter. Cottbus
ist eine kleine aber hübsche Stadt, die touristisch nur wenig frequentiert wird. Aufgefallen ist uns die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft
der Menschen, da können wir "Wessies" uns manchmal eine Scheibe von abschneiden!
Den Tag nach unserer Ankunft haben wir für eine Spreewald-Tour geplant. Das Wetter spielte 100%ig mit, es war sonnig und mit
ca. 30 Grad auch gut warm. Von Cottbus dauert die Zugfahrt nach Lübbenau nur 20 Minuten, noch einmal genauso viel muss man für
den Fußweg an die Bootsanleger einplanen. Es war überraschend leer, so haben wir gleich den ersten Kahn um 10 Uhr bekommen. Die
Bootstour inkl. einer Pause in Lehde haben wir sehr genossen. Einfach herrlich diese Landschaft, das muss man echt mal gesehen
haben! Natürlich gehört zu einem Besuch im Spreewald auch das Schmalzbrot nebst heimischen Gurken sowie das leckere Schwarzbier.
Am nächsten Tag stand wieder Fliegen auf dem Programm, es ging Richtung Dresden ins Elbsandsteingebirge. Fantastisch diese Felsformationen!
Man kann sich gar nicht satt sehen an dieser hügeligen Landschaft, wo sich die Elbe durchschlängelt und die Felsen keck aus den
Wäldern ragen. Wir sind kurz bis hinter die tschechische Grenze geflogen, unter Wahrung der Mindestflughöhe zwischen den Hügeln
hindurch und haben die Burg Königsstein auf Augenhöhe umkreist. Einfach genial! Irgendwann geht leider der Sprit zur Neige, umso
schneller bei mehr als 30 Grad. Das war aber garantiert nicht unser letzter Flug dort.
Am 6. Tag stand die Heimreise an, denn fürs Erste waren das schon eine Menge Eindrücke! Der Rückflug führte uns zum Tanken über
Oehna (toller Flugplatz auch mit Übernachtungsmöglichkeit) und zum Mittagessen über Ballenstedt. Zwei Tage Pause und Packen
für die nächste Tour...
...es geht wieder los. Das Wetter war am 15.07. kühl und wechselhaft, morgens gab der Flugwetterbericht noch kein grünes Licht
für unseren Start. Also haben wir in der Flugschule in Ruhe unseren Flieger vorbereitet und gefrühstückt. Mittags konnte es
dann endlich losgehen: erstes Ziel zum Tanken war Marburg-Schönstadt. Den Platz kannten wir bereits von einem unserer Tagesausflüge.
Auf unserem Weiterflug Richtung Odenwald wurde es immer sonniger und wärmer, so wie es vorhergesagt war. Auf dem Flugplatz in
Walldürn wartete ein Mietwagen auf uns, wir hatten "app2drive" ja bereits in Münster-Telgte kennen und schätzen gelernt. Einfach
und kostengünstig!
Tags darauf wartete eine große Etappe auf uns: Bodensee. Eigentlich wollten wir nach Konstanz fliegen, dort sind aber Tragschrauber
leider nicht erwünscht. Es hat wohl mal einer übertrieben mit dem Lärm. So sind wir nach Radolfzell ausgewichen. Passte ganz
gut, denn dort konnten wir auch tanken. Die 200 km Wegstrecke ist sehr kurzweilig, denn es gibt viel zu sehen. Die schwäbische
Alb ist fliegerisch ein Traum, da kann man gar nicht genug von bekommen! Leider war es am Bodensee etwas diesig, so dass wir
die Alpen nicht zu sehen bekamen. Egal, war trotzdem ein fantastischer Anblick.
Unser nächster Ausflug ging in den Schwarzwald. Atemberaubend empfanden wir den Flug über die Täler und Schluchten des Schwarzwalds.
Gerne wären wir noch weiter geflogen oder auch mal auf die Westseite und am Rhein entlang. Aber man kann nicht alles auf einmal
machen. Auf dem Fluplatz Winzeln-Schramberg haben wir nette Unterhaltungen gehabt und viel gesehen. Da war richtig was los.
Fest steht: den Schwarzwald kann man nicht an einem Tag erfliegen!
Auf dem Rückflug von Schramberg haben wir uns noch den im Bau befindlichen Turm für Fahrstuhl-Tests der Firma Thyssen in Rottweil
angesehen und ein Muss ist natürlich die Burg Hohenzollern. Wie im Bilderbuch liegt sie auf einer Höhe und es ist ein Wahnsinnserlebnis,
das aus der Luft sehen zu können! Ein weiteres Highlight auf dem Flug war eine plötzlich hinter uns aufgetauchte Maschine. Im
ersten Moment Schreck, weil man im Tragschrauber auch mal leicht übersehen wird. Aber es war recht schnell klar, dass der Fliegerkollege
in seinem Doppeldecker absichtlich unsere Nähe gesucht hat. Wir sind ca. 10 Minuten parallel nebeneinander hergeflogen...wow!
Natürlich immer den Mindestabstand im Blick ;-)
Der nächste Tag sollte flugfrei sein. Passte auch ganz gut, denn der Flugplatz Walldürn hat montags geschlossen. So sind wir
mit unserem süßen Fiat 500 Cabrio auf "die Platte" gefahren, Roger´s ehemaligen Motorradtreff in den Löwensteiner Bergen. Alte
Hausstrecken abgeklappert, im früheren Wohnort mal vorbeigeschaut, Mittagspause in den Weinbergen gemacht und abends in Heilbronn
lecker schwäbisch gegessen. Herrlich.
Unsere Reise sollte mit dem letzten Tag im Odenwald Dank des stabil guten Wetters noch nicht zu Ende sein. Warum also wieder
nach Hildesheim, wenn man doch auch direkt weiterfliegen kann?! Gesagt, getan. Am 19.07. sind wir noch vor der Platzöffnung
in Walldürn gestartet mit Ziel Arnsberg (Sauerland) zum Tanken. Der Flug war grandios: kein Wölkchen am Himmel und absolute
Windstille. Es war wie ein "Spazierflug". Der Tag danach hielt nochmal ein Schmankerl für uns parat: die Ostfriesischen Inseln.
Ein Traum aus der Luft...unbeschreiblich und kaum in Bildern einzufangen. Wir sind alle Inseln von Ost nach West abgeflogen
(außer Borkum) und auf der vorletzten, also Juist, gelandet.
Wahnsinn, was da los war! So etwas haben wir noch nicht gesehen: Tagestouristen, die mit ihren Maschinen mal eben auf die Insel
fliegen. Wir wurden von einem Platzanweiser eingewiesen, es standen ca. 50 Kleinflugzeuge auf der Wiese. Unglaublich! Wie auf
einem Freibadparkplatz kamen ganze Familien inkl. Hund mit Sonnenschirm, Badesachen und latschten über die Piste Richtund Dünen.
Die Landegebühr ist mit 8,90 € happig, wahrscheinlich wird gleich Kurtaxe mit einkalkuliert. Auch sonst sind die Preise inseltypisch
heftig (zwei Softgetränke 0,4 Liter für 10 €). Es war der heißeste Tag und selbst auf der Insel erreichte das Thermometer knapp
30 Grad. So sind wir schön mit leichter Jacke und kurzer Hose geflogen.
Auf der Terrasse vom Flugplatz-Restaurant haben wir die ganze Zeit über die vielen Fallschirmspringer beobachtet. Aus drei Short
SC.7 Skyvan (auch "Flying Shoebox" genannt) fielen abwechselnd bis zu 25 Fallschirmspringer raus, ein beeindruckendes Bild!
Auf dem Rückflug haben wir noch einen Tankstopp in Leer-Papenburg eingelegt. Hier war ja was los! Jetzt wussten wir auch, wo
die vielen Fallschirmspringer herkamen, denn die riesigen Skyvan-Maschinen hatten dort ihre Base für diese Veranstaltung. Wir
kamen ein paar Minuten zu spät an die Zapfsäule und mussten nun warten, bis der 1.800 Liter fassende Tank der Springermaschine
gefüllt war. Macht nix, in der Zeit hatten wir ein nettes Gespräch mit dem Piloten und konnten so mehr erfahren über deren Einsatzgebiete.
Am 21.07. stand unser Heimflug an. Es war ein grandioser Urlaub mit unglaublich vielen Eindrücken! Wir haben sehr nette Leute
kennengelernt und konnten ne Menge Erfahrungen sammeln. Großes Glück hatten wir mit dem Wetter, wir sind immer auf der Sonnenseite
geflogen. Unseren nächsten Trip können wir kaum erwarten!
Stade (EDHS)
Ein weiteres schönes Ausflugsziel als entspannte Tagesetappe wartete mit Stade auf uns. Der kleine Flugplatz Stade ist nur an
Wochenenden durchgängig besetzt. Günstige Landegebühren (2,50 €) und die Nähe zur Stadt machen das Ziel für Flieger interessant.
Der nette Türmer saß in seinem Sonnenstuhl vor seiner Kontrollhütte. An diesem Sonntag hatten wir keine Lust auf einen Fußmarsch
und legten den Weg in die Stadt deshalb mit dem Taxi zurück. Stade ist eine wirklich sehenswerte kleine Hansestadt mit niedlichen
Fachwerkhäusern und mittendrin einem kleinen Hafen. An der alten Stadtwaage kann man noch einiges über die Geschichte erfahren.
Nach einem lecker Mittagessen im Strandkorb haben wir uns wieder auf den Rückweg zum Flugplatz gemacht.
Um auf Nummer sicher zu gehen wollten wir vor dem Heimflug noch eine Zapfsäule ansteuern. Da Stade keinerlei Tankmöglichkeit
bietet haben wir den kleinen Hüpfer über die Elbe nach Uetersen/Heist (EDHE) auf uns genommen. Die nur 16 km lange Etappe ist
landschaftlich ein Highlight! Die vielen Obstplantagen vom Alten Land und die Elbquerung sollte man sich nicht entgehen lassen,
wenn man in Stade abhebt. Das Wetter war herrlich und uns war noch nicht nach Heimweg, so haben wir uns das quirlige Treiben
in Uetersen bei einem Cappucino noch eine Weile angesehen.
Kurzurlaub in Oehna (EDBO)
Auf dem Rückweg von unserem ersten Urlaub in Cottbus haben wir bei einem Tankstop in Oehna erfahren, dass man dort auch direkt
am Platz übernachten kann. Wir haben uns einen Flyer mitgenommen und zu Hause beschlossen, dort noch einen Kurzurlaub zu verbringen.
Mitte August haben wir dann für vier Nächte einen Bungalow gemietet. Das Tolle: die Bungalows stehen auf dem Flugplatz direkt
neben der Piste! Wenn man will, kann man seinen Flieger also direkt vor der eigenen Haustür parken. Den ganzen Tag hat das Flugplatzrestaurant
"Stolpervogel" geöffnet und die Übernachtungsgäste bekommen morgens ein liebevolles Frühstück für 6 € zubereitet.
Dieser Kurztrip war richtig klasse! Der familiengeführte Flugplatz ist sehr gastfreundlich und nett, das waren total entspannte
Tage dort und wir werden auf jeden Fall wiederkommen. Hier eine kurze Beschreibung unserer Tagesausflüge:
Am Ankunftstag war das Wetter so schön und die Lust aufs Fliegen noch so groß, dass wir nur kurz unseren per DHL vorausgesandten
Koffer in Empfang genommen haben und dann nochmal gestartet sind. Wir wollten uns unbedingt mal die ehemalige Zeppelinhalle
bei Berlin aus der Nähe ansehen. Die riesige Traglufthalle wurde Anfang des neuen Jahrtausend von chinesischen Investoren gekauft
und zu einem Erlebnisbad umgebaut (Tropical Island). Jammerschade, dass die lange Piste, die nur zu einem Teil als Autoparkplatz
genutzt wird, nicht mehr als Landebahn zur Verfügung steht! Es würden mit Sicherheit auch Gäste mit dem Flieger zum Spaßbad
anreisen.
Am Folgetag stand der Müritz Airpark auf dem Programm. Die wunderschöne Flugstrecke dorthin führte uns vorbei am malerisch gelegenen
Potsdam mit dem Schloss Sanssouci und dem Neuen Palais. Die Schönwetterwolken brachten uns dazu, einmal richtig hoch zu steigen
und in Augenhöhe der Wolken zu fliegen. In 4.000 Fuß war es zwar ganz schön frisch aber atemberaubend, zwischen den Wolken hin-
und herzufliegen.
Der Müritz Airpark ist ähnlich wie die meisten Flugplätze im Osten. Eine riesige Fläche, die Piste so lang, dass dort fast auch
eine Boeing 747 landen könnte und verfallene Gebäude. Immerhin konnten wir gute Fahrräder leihen und sind damit nach Rechlin
am Müritzer See geradelt. Der Rückweg über die Mecklenburgische Seenplatte war unvergesslich: die vielen Seen von oben, stahlblau
oder grünes Wasser, so klar wie ein Bergsee und wunderschön anzusehen!
Am nächsten Tag haben wir uns erneut das Elbsandsteingebirge vorgenommen. Das hat uns beim ersten Besuch im Juli schon so gut
gefallen. Noch einmal Sprit nachtanken in Großenhain und dann über Meißen an der Elbe entlang Richtung Tschechische Grenze.
Einfach genial, zwischen den Felsen in niedriger Höhe zu fliegen!
Am vierten Tag führte uns der Flug Richtung Erzgebirge. Flugplätze gibt es im Osten reichlich, so haben wir uns Auerbach (EDOA)
herausgesucht. Wir hatten keine Ahnung, was uns da erwartet. Der Platz dort liegt in tiefster sächsischer Provinz! Man hätten
meinen können, die Mauer steht noch. Wir wurden freundlich aber auch sehr skeptisch beäugt und wir merkten gleich, dass sich
hier wohl selten ein Flugtourist hin verirrt. Die alte Würstchenbude schien schon länger nicht mehr geöffnet zu haben und das
Vereinsheim hatte den Charm der Nachkriegszeit. So bestand dieser Stop nur aus Tanken und einer Limo aus dem Automaten, dann
sind wir gleich weiter. Irgendwo wird ja wohl ein bisschen was los sein, wir wollten nur eine gemütliche Kaffeepause machen.
Nächster Flugplatz: Riesa (EDAU) zwischen Dresden und Leipzig. Laut Internetseite sollte dort ein Flugplatzrestaurant sein.
Schon im Anflug war uns aber klar, dass hier der nächste verlassene Platz liegt. Witzig: der Rollweg zwischen Piste und Hallen
führt über eine Landstraße. Der Türmer hat die Ampel für die Autofahrer auf Rot gestellt, so konnten wir über die Straße rollen.
Tja, das Restaurant hat schon länger geschlossen. Der ganze Flugplatz ist erst seit kurzem wieder geöffnet. Der Türmer war so
erfreut über unseren Besuch, dass er uns die ganze Geschichte des Platzes anhand von alten Bildern erzählt hat. Bei einem Kakao
aus dem Automaten erzählte er uns seine Flugerlebnisse, teils noch aus DDR-Zeit und er konnte es auch kaum erwarten, uns seine
Maschine und andere Flieger in der Halle zu zeigen. Das war echt lustig! Auf dem Rückweg nach Oehna sind wir im Tiefflug über
die Elbe, ganz gemütlich. Das war unser Sonntagsausflug im Tragschrauber.
Gastflüge in Marburg (EDFN)
Am ersten September-Wochenende haben wir unsere ersten Gäste mitgenommen. Es war ein schöner Tag in Marburg und Roger´s Mutter
wollte mal mitfliegen. Die Nachbarn haben sie nach Marburg gebracht und konnten als Dankeschön für die Fahrt auch einen kostenlosen
Flug genießen. Während des Fluges war Hannelore noch recht einsilbig, nach der Landung war ihr die Begeisterung aber anzusehen
und auch anzuhören. "Voll geil, das machen wir mal wieder!" Klasse, mit 83 Jahren so einen Flug mitzumachen. Für uns war es auch
toll, das erste Mal Gästen das Tragschrauberfliegen nahezubringen.
Wochenende in Felde (EDWX)
Der Flugplatz Hildesheim sollte mal wieder wegen einer Veranstaltung geschlossen werden. Echt doof, die Wettervorhersage für
das Wochenende 10./11. September versprach bestes Flugwetter. Also gab es nur eine Möglichkeit: vor der Schließung abhauen.
So sind wir am Freitag eine halbe Stunde vor der Deadline gestartet mit Ziel Felde. Der Flugplatz bei Franzi´s Eltern ist für
uns optimal, man kann eigentlich fliegen wann man will. Da ist quasi nie jemand im "Turm" und es gibt immer genug Platz im Hangar.
Tags darauf sind wir nach Juist geflogen, den Platz hatten wir ja im Juli schon einmal angesteuert. Dieses Mal haben wir mehr
Zeit mitgebracht und sind die ca. 5 km am Strand in den Ort gelaufen. Bei angenehmen 24 Grad und einem leichten Wind kann man
wunderbar laufen. Zurück haben wir das "Huf-Taxi" genommen. Leider nicht billig, aber ein bequemes und entspanntes Fortbewegungsmittel
auf der Insel. Unseren Tankstop haben wir wieder in Leer-Papenburg eingelegt. Das ist ab jetzt unsere erste Wahl zum Tanken,
wenn wir in Felde sind. Die Leute am Platz sind sehr nett, der Sprit ist günstig und wir zahlen als Tank-Kunden keine Landegebühren.
Am Sonntag haben wir einen kleinen Lokalflug nach Ganderkesee unternommen. Dort war Flugtag. Das schien sich jedoch nicht so
herumgesprochen zu haben, es war auf jeden Fall wenig los. Netter Service: wir wurden per Golf-Caddy von unserer Maschine abgeholt
und wieder hingebracht.
Schnitzelessen in Ballenstedt (EDCB)
Der Sommer geht in die letzte Runde. Wunderbares Wetter, warm und sonnig, also auf zum Flugplatz. Mitten in der Woche zu fliegen
ist ungewöhnlich für uns, aber das muss man ausnutzen. Also sind wir an einem herrlichen Mittwochnachmittag los mit Ziel Ballenstedt.
Nur in T-Shirt und kurzer Hose...geil! Schnitzel-Abendessen im Schatten der Transall. Auf dem Rückweg haben wir uns mal den
Brocken aus der Nähe angesehen. Immer unterhalb von 3.500 ft AGL, da hatten wir uns aber Gott sei Dank noch eine Jacke übergezogen.
Wäre doch sonst etwas frisch geworden. Leider war die Sicht schlecht, es war sehr diesig. Klasse Erlebnis, den Sonnenuntergang
müssen wir aber noch einmal bei besserer Sicht genießen.
Flugwochenende im September
Das schöne Wetter scheint kein Ende zu nehmen. Eigentlich fliegen wir immer gerne nur an einem Tag und am zweiten ist Relaxen
angesagt oder aber wir widmen uns anderen schönen Dingen. Aber was soll man machen, wenn die Sonne immerzu scheint?! Samstag
hat Franzi zunächst ihre Freundin Melanie auf einen gut halbstündigen Rundflug mitgenommen, direkt im Anschluss sind wir dann
gemeinsam nochmal los. Kaffeetrinken in Damme und Treffen mit Roger´s Kollegen Torsten stand auf dem Programm. Er kam mit seiner
neuen Aprilia Tuono RSV4 angedüst. Und dann haben wir noch Mike getroffen, wir hatten letztes Jahr gemeinsam die Theorieausbildung
und Prüfung gemacht. Toll, es gab viel zu erzählen! Dann mussten wir aber auch los, denn die Sonne geht zu dieser Jahreszeit
leider schon relativ früh unter. Wir sind exakt zu Sonnenuntergang wieder in EDVM gelandet.
Sonntag sind wir dann schon wieder zum Platz. Man hat das Gefühl, die letzten schönen Tage noch einmal so richtig auskosten
zu müssen. An diesem Tag hieß unser Ziel Eisenach. "Kette" hatte dann noch einen Aufrag für uns: wir sollten für das am Abend
geplante Grillen Original Thüringer Rostbratwürste mitbringen. Klar, warum nicht?! Eisenach ist ein schöner Flugplatz. Typisch
ostdeutsch mit einer mega langen Betonpiste. Dass auch dieser Platz eine militärische Vergangenheit hat verwundert dabei nicht.
Praktisch auch hier "app2drive" am Platz, so sind wir fix in die Stadt gekommen.
Die große Frage war dann: wie kommt man an einem Sonntag an Thüringer Bratwürste ran?! Die schön verpackten Einzelwürste eines
Tourismusbüros sind zwar hübsch anzusehen, aber auch entsprechend teuer. Wir wollten erst einmal was gegen den Hunger tun und
haben am Marktplatz zu Mittag gegessen. Dann kam uns die Idee, dem Küchenchef vom Restaurant Bratwürste abzukaufen. Damit hatten
wir Erfolg! Für 25 € konnten wir 20 tiefgefrorene Thüringer Rostbratwürste mitnehmen. Klasse! Das Grillen war gerettet. Der
Abend am Flugplatz war richtig schön. Gemeinsam nach dem Fliegen am Grill zu sitzen und den Sonnenuntergang zu genießen hat
schon was!
Oktoberausflug nach Hodenhagen (EDVH)
Das erste Oktoberwochenende hätte man wunderbar auch für einen verlängerten Ausflug nutzen können. Leider spielte das Wetter
nicht mit, plötzlich müssen wir wieder dicke Pullover und Boots anziehen. Naja, es ist halt Herbst. An einem Tag hatten wir
uns telefonisch schon in Hameln-Pyrmont angekündigt aber schon sehr schnell nach dem Start ließ der Blick an den Horizont nichts
Gutes erahnen. Das Regenradar bestätigte die dunklen Wolken, eine dicke Regenfront zog auf. Also sind wir umgedreht und nur
lokal im Leinebergland rumgeknattert. Am Feiertag sah es im Westen immer noch nicht so rosig aus, also sind wir Richtung Steinhuder
Meer geflogen. Der kleine Platz Hodenhagen in der Lüneburger Heide war unser Ziel für einen kleinen Stop mit Kaffee und Kuchen.
Witzig: die Platzrunde geht direkt über den Serengeti Park in nur 700 ft Höhe!
Goldener Oktober in Osnabrück-Atterheide (EDWO)
Unser Ausflug Mitte Oktober war der absolute Traum! Nachdem an den Tagen zuvor leider nasskaltes Wetter herrschte, gab es an
diesem Sonntag herrliches Herbstwetter mit Sonne, wenig Wind und angenehmen knapp 20 Grad. Wir sind etwas später los, weil der
Flugwetterbericht (typisch Herbst) morgens noch X-Ray bzw. Mike-Bedingungen vorhersagte. Gott, war das geil! Der Flug über das
Weserbergland war wunderschön, weil sich in den Tälern noch hartnäckige Nebelfelder hielten, während die "Gipfel" schon in warmen
Sonnenstrahlen lagen. Wir konnten gar nicht genug bekommen und haben innerhalb kürzester Zeit an die 100 Aufnahmen geknippst.
Hier nur eine Mini-Auswahl:
Unser Ziel war Osnabrück-Atterheide. Ein wirklich schön gelegener Flugplatz vor den Toren der drittgrößten niedersächsischen
Stadt. Die Homepage hatte nicht zu viel versprochen. Es wartete ein schönes Restaurant auf uns mit sehr leckerem Mittagstisch!
Die Terrasse war gut gefüllt und unser Magen kurz darauf auch. Dank des schönen Wetters waren zahlreiche Tagesausflügler unterwegs
und wir konnten viel gucken auf dem frequentierten Vorfeld. Hier kommen wir auf jeden Fall nochmal her!
Besuch bei Franzi auf Borkum (EDWR)
Mitte Oktober fuhr Franzi für drei Wochen zur Reha auf die Insel Borkum. Somit bot es sich an, dass Roger mal mit dem Tragschrauber
vorbeischaute. Glücklicherweise spielte genau am geplanten zweiten Wochenende das Wetter mit. Auf der Insel war schon morgens
strahlender Sonnenschein, Roger hatte auf dem Weg an die Nordsee allerdings noch mit ein paar Schauern zu kämpfen. Bei der Ankunft
am Mittag hätte es traumhafter nicht sein können! Nach einer kurzen Kaffeepause sind wir nochmal los für einen kurzen Lokalflug,
um uns die Insel von oben anzusehen.
Am Sonntag war das Wetter nicht mehr ganz so schön wie am Tag zuvor aber laut GAFOR immer noch flugtauglich. Um die Mittagszeit
haben wir den Flieger flugfertig gemacht und vor Roger´s Abflug noch einen Tee getrunken. Dann ist Roger los und hatte ein Erlebnis,
welches man als UL-Pilot eigentlich nie erleben möchte: er ist in Seenebel geraten! Für ein paar Minuten war er im totalen Blindflug
unterwegs und musste seine Höhe verlassen, um wieder Erdsicht zu bekommen. Bei Erreichen des Festlands über Norddeich war der
Spuk vorbei und die Sicht wurde besser. Das war schon ein ganz schöner Schreckmoment! Geblieben ist die Erkenntnis: nicht in
Panik geraten!!
Winterflug nach Höxter (EDVI)
Wir waren echt am Grübeln...muss man bei 3 Grad über Null mit einem offenen Tragschrauber fliegen? Die Couch wäre doch viel
gemütlicher. Aber wir wollten endlich mal wieder in die Luft und es war die beste Entscheidung überhaupt. Wir sind nach Höxter
geflogen und es war wunderschön! Der Nebel hing noch in den Tälern und nur die höher gelegenen Orte lagen in der Sonne. Es war
ein wunderschöner, sonniger Samstag und mit dicken Klamotten ließ es sich tatsächlich aushalten. Noch dazu haben wir eine nette
Bekanntschaft gemacht, Carsten aus Northeim. Auch mit einem MTO unterwegs. Somit waren wir nicht die einzigen Bekloppten, die
bei diesen Temperaturen offen fliegen.
BZF II bestanden!
Den Lehrgang BZF II haben wir uns für die Winterzeit "aufgehoben". Außerdem wollten wir wenigstens eine Saison Flugerfahrungen
gesammelt haben, dann ist einfach das Gesamtverständnis für diese Funksprechverfahren größer. So saßen wir wieder etliche Abende
lang in der Flugschule und haben die Sonder-VFR Freigaben geübt bis zur völligen Verzweiflung. Aber wir hatten auch eine Menge
Spaß dabei! Am 15.12. ging es dann ab nach Bremen und wir mussten zunächst den schwierigen Prüfungsteil überstehen: die mündliche
Sprechprüfung. Bis auf kleinere Fehler lief alles reibungslos und uns wurde kurz danach das Bestehen bestätigt. Der theoretische
Teil war dann nur noch Formsache, so hielten wir zweieinhalb Stunden später unseren Schein in der Hand. Ab jetzt werden wir
auch so manche Kontrollzone unsicher machen ;-)
Stippvisite in Damme (EDWC) und Rundflug über Hannover
Unser Wunsch hat sich erfüllt: zwischen Weihnachten und Neujahr mussten wir nicht arbeiten und hofften auf gutes Flugwetter.
Und das gab es! Zwei traumhafte Tage, zwar kalt aber sonnig und ohne Nebel. Super! So sind wir am 29.12. nach Damme geflogen,
der Flugplatz hatte geöffnet und es war auch ein bissel was los. Als wir ankamen stellten wir jedoch fest, dass das Flugplatz-Restaurant
leider geschlossen hatte. Nach einer guten Stunde Flug bei ca. 4 Grad sehnten wir uns nach einer Aufwärmpause. Der Türmer lud
uns ein in den Flugvorbereitungsraum mit Kaffee, Tee und Keksen. Das war richtig klasse! Wir konnten uns schön aufwärmen bevor
es wieder zurück nach EDVM ging.
Den zweiten Traumtag haben wir für einen ausgiebigen Flug über Hannover genutzt. Wir wollten unsere frisch erworbenen Kenntnisse
aus dem BZF II gleich einmal in die Praxis umsetzen und sind das erste Mal in die Kontrollzone geflogen. Wir haben uns das Fliegen
und Funken geteilt, beim ersten Mal ist man ja doch etwas aufgeregt :-) Es war auf jeden Fall total klasse, einmal ganz Hannover
(südlich der A2) abfliegen zu können und dabei ganz neue Eindrücke zu bekommen.