Frühlingsgefühle

Ach, was war das herrlich! Nach unzähligen Wochen miesen und kalten Wetters der erste Sonntag mit einer besseren Prognose und dann auch noch gleich üppigen Plustemperaturen. Fast unglaublich nach der langen Kälteperiode. Natürlich gibt es für so einen Tag nur ein Ziel: Flugplatz Hildesheim!!

Auf dem Platz wurden wir erst einmal begrüßt von zwei Osterlämmchen, die von Melli mit der Flasche groß gezogen werden. Sind die süüß! Neugierig und ohne Scheu liefen sie zwischen den Tragschraubern umher und nahmen alles in Augenschein. Das Wetter sollte Richtung Osten deutlich sonniger sein, daher hieß unser Ziel für heute Ballenstedt. Martin, zufällig zur gleichen Zeit am Platz, wollte uns spontan ein Stück begleiten. Während des Fluges entschieden wir uns für einen Abstecher zum Brocken, der lag teilweise unter einer dünnen Wolkendecke wie gemalt am Horizont. Man, war das ein grandioser Ausblick! Wir konnten uns gar nicht satt sehen und sind einige Male um den Gipfel geflogen. Einfach fantastisch!

Martin hatte während des Fluges entschieden, mit uns nach Ballenstedt zu fliegen. Die Entscheidung für unser Ziel war goldrichtig! Während hinter uns dickere Wolken aufzogen schien in Ballenstedt die Sonne und es war reger Flugbetrieb. Die Küchendamen haben den Ansturm bravorös gemeistert und uns drei Bauernfrühstücke gezaubert. Es war richtig schön, gemeinsam ne Runde zu plaudern.

Der Rückflug war mindestens ebenso grandios wie der Hinflug, denn wir haben gegenseitig ein paar schöne Fotos unserer Tragschrauber gemacht. Keiner hatte von sich selbst schon einmal ein Foto, somit gab es nach der Rückkehr eine Menge Bilder auszutauschen. Das war ein richtig cooles Erlebnis, parallel nebeneinander herzufliegen! Klasse Martin, immer gerne wieder :-)

Sonntagsausflug im Spätwinter

Für dieses Wochenende sollte es mal keinen Sturm, Schneefall, Regen oder Dauerfrost geben. Nur ein bisschen wolkiger Himmel, etwa 10 Grad und vielleicht ein paar Sonnenstrahlen. Da wir nicht wissen, wann es endlich Frühling wird, haben wir diesen Hauch von gutem Wetter ausgenutzt.

Wir sind aufgrund der niedrigen Temperaturen erst spät los und wollten eigentlich nur nach Höxter. Die Strecke war uns aber dann doch zu kurz und so haben wir uns für Magdeburg (EDBM) entschieden. Laut Wetter-App sollte dort die Sonne scheinen. Das war dann auch so und wir konnten uns in dem schönen italienischen Restaurant aufwärmen und einigermaßen lecker essen. Was für ein Service: es kam extra einer vom Turm rausgefahren um die Landegebühren zu kassieren. Insgesamt war es ein schöner Ausflug, der allerdings von den niedrigen Temperaturen getrübt war. Wann kommt denn endlich der Frühling?

Apriltour nach Hamm (EDLH)

Nach unserem Urlaub waren wir natürlich wieder "heiß" aufs Fliegen und hatten auf schönes Wetter gehofft. Leider hatten wir nicht viel Glück, es war nicht wirklich schön zum Fliegen. Die Sonne kämpfte sich zwar immer mehr durch die Wolken, aber der Dunst blieb den ganzen Tag über und erlaubte keine gute Fernsicht. Mit dem Flugplatz Hamm lernten wir erstmals nach inzwischen 51 Flugplätzen einen Türmer kennen, der ziemlich unwirsch seinen Dienst versah. Vielleicht lag es daran, dass wir mit dem komplizierten Tankvorgang zunächst nicht zurecht kamen und er wenig Lust hatte, uns das zu erklären. Schade. Nächstes Mal wissen wir natürlich besser Bescheid, wenn es dort für uns überhaupt ein nächstes Mal gibt. Immerhin schmeckte das Essen in dem Restaurant am Platz.

Wochenendtour in die Oberpfalz

Erst kommt der Frühling nicht richtig in Schwung und dann auf einmal: Sommerwetter in ganz Deutschland.

Ein stabiles Hochdruckgebiet für einige Tage muss man unbedingt ausnutzen! Wir hatten im Winter eine Reportage über einen kleinen UL-Platz in Bayern im Fernsehen gesehen, in der ein Flugschüler mit der Kamera begleitet wurde. Danach stand unser Entschluss fest, dass wir den Platz besuchen möchten.

Die Gesamtstrecke mit knapp 380 km wäre vielleicht mit einer Tankfüllung zu schaffen gewesen, wir gingen jedoch lieber auf Nummer sicher und haben auf dem Hinweg in Weimar getankt. Ankunft in Nittenau-Bruck (bei Regensburg) war wie geplant um 18 Uhr nach dreieinhalb Flugstunden.

Wir haben nicht schlecht gestaunt über den Flugplatz! 600m Asphaltpiste, weitläufige Hallenanlagen, das Hauptgebäude mit Aufenthalts- und Schulungsräumen, zwei Gästezimmer, ein kleiner Pool sowie eine Tankstelle und alles topmodern. Es ist richtig viel Betrieb auf dem Platz, nicht zuletzt auch durch die dort ansässige Flugschule von Anton Moll.

Ganz in der Nähe haben wir ein Zimmer in einem Gasthof bekommen. Gutbürgerlich mit hübschen Zimmern und einem gemütlichen Biergarten im Hof. Für den Ausflug am Samstag haben wir viele Tipps bekommen, es gibt wahrlich eine Menge zu sehen in der Gegend. Wir entschieden uns für einen gemütlichen Tag mit Besuch von zwei Flugplätzen. Zunächst sind wir nach Arnbruck (EDNB) im Bayrischen Wald geflogen. Der Anflug war spannend: ein ellenlanger Gegenanflug zur Piste 34 über den Wald hinweg. Bayrische Gemütlichkeit am Flugplatz, richtig urig. Ein netter Herr fuhr uns dann hoch in den Ort zum Glasdorf.

Dort gibt es alles Erdenkliche aus Glas…Dinge für den Garten, für die Wohnung oder als Mitbringsel. Sehr sehenswert, weil die ganze Anlage wirklich hübsch wie ein eigenes Dorf im Ort sehr liebevoll aufgebaut ist. Aus verschiedenen Perspektiven kann man sich die Parkanlage ansehen und natürlich auch gastronomisch verwöhnt werden.

Weiterflug dann am frühen Nachmittag Richtung Passau. Wir kannten die Stadt von unserem Motorradurlaub 2012 im Bayrischen Wald. Vom Boden aus betrachtet ist es ja schon eine schöne Stadt…aber aus der Luft erst recht! Wahnsinn, man kann wunderbar den Zusammenfluss von Donau und Inn sehen. Grandios! Dann ging es der Donau entlang wieder Richtung Norden nach Vilshofen.

Vilshofen (EDMV) ist uns schon im Flymap bei der Suche nach einem hübschen Platz aufgefallen. Denn laut Karte scheint es, als liege der Platz in der Donau. So in der Art sah es dann auch aus: der Landeanflug ging über das Wasser und knapp über eine Brücke hinweg auf die Piste 12 unmittelbar neben der Donau. So etwas Schönes haben wir noch nie gesehen! Wir hätten etwa zehn Meter von unserem Tragschrauber-Halteplatz die Füße ins Wasser halten können, einfach geil! Auf der anderen Seite fußläufig entfernt die Stadt Vilshofen. Da die Tageszeit aber schon etwas vorangeschritten war, sind wir am Platz geblieben und haben das tolle Restaurant dort ausprobiert. Nächstes Mal werden wir uns auch die Stadt ansehen, damit sich die krassen Landegebühren von 10,50 € (!) auch lohnen.

Es ging im Tiefflug weiter an der Donau entlang, die Landschaft ist wirklich atemberaubend schön! Mit dem Tragschrauber lässt sich diese Art des Spazierflugs einfach am besten machen. Wenn man das auf den Autoverkehr überträgt waren wir dort die klassischen "Sonntagsfahrer".

Kurz vor Regensburg staunten wir über einen riesigen "Tempel", der auf einmal am Donauufer auftauchte. Wir haben so etwas Monumentales noch nie gesehen. Das ist die Gedenkstätte "Walhalla". Vielen Leuten wahrscheinlich ein Begriff, für uns Kulturbanausen war es neu. Kurz darauf erreichten wir Regensburg und waren wieder überwältigt von den Eindrücken. Toll, wie die Stadt an der Donau liegt und diese mit ins Stadtbild aufnimmt!

Schade, dass das Wochenende schon wieder vorbei ist. Es war unbeschreiblich schön, von den Eindrücken werden wir noch lange träumen. Und ganz klar ist: wir kommen definitiv wieder! Der Flugplatz Nittenau-Bruck hat uns sehr gut gefallen und ist nicht nur durch die vielen Tragschrauber und Dreiachser lebendig, sondern vor allem durch seine Betreiber. Gabi, Anton & Co. haben richtig was aus dem Platz gemacht und uns sehr herzlich willkommen geheißen. Dafür danken wir und freuen uns auf den nächsten Besuch!

Mosel im Mai

Sagenhaft dieses Wetter, erneut Sonnenschein in ganz Deutschland für mehrere Tage! Also sind wir wieder los, dieses Mal aber nur für eine Nacht. Unser Ziel für diesen Kurztrip hieß Koblenz. Der Verkehrslandesplatz Koblenz-Winningen (EDRK) ist sehr professionell. Lange Asphaltpiste, etliche große Hallen und ausschließlich hauptberufliches Personal im Turm. Der Anflug auf die Piste 06 (Nordplatzrunde) ist eine Wucht! Über der Mosel ging es hinweg über die Weinberge mit Blick auf Koblenz. Der Wind war glücklicherweise nur mäßig, denn der Anflug ist nicht ganz ohne Tücken. Toll liegt der Platz oberhalb der Mosel und der Stadt!

Da wir schon morgens losgeflogen sind (mit Tankstopp in Marburg-Schönstadt), waren wir zum Mittagessen in Koblenz. Nach einer Stärkung in dem guten Restaurant am Platz sind wir nochmal los für eine lokale Runde. Koblenz von oben ist wirklich wunderschön! Die Festung Ehrenbreitstein, das Deutsche Eck und das Schloss Koblenz sind nur drei von etlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt, aber das sind die auffälligsten! Der Zusammenfluß von Rhein und Mosel ist farblich nicht ganz so markant wie in Passau die Vereinigung von Donau und Inn, aber dennoch ein absoluter Blickfang.

Dann ging es weiter am Rhein entlang bis zur Loreley. Einfach geil, dem Flussverlauf zu folgen und die schöne Landschaft auf sich wirken zu lassen. Mit dem Zählen der Burgen haben wir irgendwann aufgehört, es sind einfach zu viele. Die Loreley hat uns an eine schöne Motorradtour erinnert (Löwenzahntour), bei der wir auf zwei Rädern dort waren und die tolle Gegend erkundeten.

Nach dem Loreleyfelsen haben wir den Rhein verlassen und sind quer rüber zur Mosel. Cochem mit der oberhalb befindlichen Reichsburg war unser nächstes Zwischenziel auf diesem Rundflug. Man kann die vielen Eindrücke gar nicht so schnell verarbeiten und schon gar nicht mit der Kamera einfangen; es ist einfach alles idyllisch und sehr sehenswert!

Rheinaufwärts, entlang der Weinberge, Schleusen und der unzähligen Schiffe ist uns die Burg Eltz fast entgangen. Unscheinbar fernab von der Mosel gelegen, thront sie majestetisch in einem Tal. Wir folgen weiter dem spannenden Flußauf der Mosel und sind leider viel zu schnell wieder an unserem Ausgangspunkt. Wir wären gerne noch ein paar Tage länger geblieben, bieten die vielen kleinen Städtchen an Mosel und Rhein doch noch eine Menge Sehenswertes. Das ist auf jeden Fall ein Grund wiederzukommen, und dann auch wieder auf den Flugplatz Koblenz-Winningen, auf dem wir sehr nett begrüßt und betreut wurden.

Am nächsten Tag führte uns der Heimweg über den kleinen Flugplatz Hünsborn bei Siegen. Familienbesuch stand auf dem Plan. Roger hat mit seiner Nichte einen kleinen Rundflug unternommen und damit für begeisterte Stimmung gesorgt. Anschließend sind wir noch gemeinsam Essen gegangen, bevor wir uns wieder auf den Heimweg gemacht haben.

Wir waren in den zwei Tagen etwa neun Stunden in der Luft und haben wieder etliche Kilometer schönes Deutschland bereist. Nach so einem Ausflug sind wir übrigens auch immer ein Weilchen dabei, unser Flugbuch zu schreiben. Denn es kommen doch einige Starts und Landungen zusammen. Interessant sieht auch die Route unseres Tagesausflugs an Mosel und Rhein auf der Karte aus.

Besuch bei Mark

Wir haben vor einiger Zeit eine Einladung von Mark zu seiner Brotparty an Pfingsten bekommen. Mark wohnt am westlichsten Zipfel von Deutschland in Heinsberg (bei Aachen) und wir wollten ihm den Besuch gerne auf dem Luftweg abstatten. Ganz in der Nähe seines Wohnortes ist der kleine UL-Flugplatz "Heinsberg-Aphoven" mit einer 280m langen Piste. Der Platz ist sehr hübsch mit einem Vereinsheim, einer Terrasse und zwei großen Hangars. Dank der netten Kontaktaufnahme mit Eric war für uns der Hangarplatz gesichert und soweit alles geregelt. Der Flug dorthin mit 310 km lief problemlos, einen Tankstop mussten wir nicht einlegen. Die Landschaft auf dem Weg ist so abwechslungsreich, dass die drei Stunden Flugzeit sehr kurzweilig waren.

Mark hat sich einen Steinbackofen im Garten aufgebaut. Als Bäckermeister versteht er sein Handwerk und hat schon einige Leckereien gezaubert. Nun musste der Ofen aber natürlich noch eingeweiht werden und es kamen dafür viele Gäste mit knurrendem Magen. Es war eine klasse Gartenparty unter strahlend blauem Himmel!

Vor unserem Rückflug haben wir ganz spontan noch eine kleine Ehrenrunde für Mark gedreht. Er wollte sehr gerne einmal mitfliegen, den Wunsch konnten wir natürlich nicht ausschlagen. Für eine kleine Runde zum nahegelegenen Wohnhaus war auf jeden Fall noch Zeit und wir haben seitdem einen Tragschrauber-Begeisterten mehr unter uns :-)) Hier ist ein kleines Video vom Start in Heinsberg.

Für den Rückflug mussten wir unseren Spritvorrat gut kalkulieren. Die Piste in Heinsberg war uns mit vollen Tanks und etwas Gepäck dabei zu riskant, daher sind wir nur mit 40 Litern losgeflogen. Machte aber gar nichts, denn es sollte ein traumhaft sonniger Tag werden und aus dem Grund wollten wir ohnehin nicht schnell nach Hause. Auf dem Hinweg gab es noch viele Highlights zu bestaunen, mit Sonnenschein sieht natürlich alles noch schöner aus. Der riesige Braunkohletagebau bei Erkelenz zum Beispiel oder der Flug über den Rhein vor den Toren von Düsseldorf.

Die Zwischenlandung zum Tanken und Essen haben wir in Meschede-Schüren eingelegt. Den Platz haben wir vor zwei Jahren schon einmal besucht. Die haben zwar den teuren Avgas-Sprit aber es ist ein sehr schöner Platz mit einem netten und persönlichen Service. Essen kann man in einer liebevoll nachgebauten Flugzeugkabine. Das Sauerland ist einfach wunderschön von oben!

Es war mal wieder eine unvergessliche Tour und wir möchten uns noch einmal ausdrücklich bei Eric und seinen Vereinskollegen vom Flugplatz Heinsberg-Aphoven für die nette Gastfreundschaft bedanken!

Treffen mit Freunden

Trotz der Eisheiligen versprachen die Meteorologen für dieses Wochenende sommerliche Temperaturen. Wir entschieden uns für Borkenberge (EDLB), ein schöner und betriebsamer Flugplatz in der Nähe von Haltern am See. Wir kannten den Platz vom letzten Jahr, wo wir mit dem "Follow me Smart" unterwegs waren. Ganz spontan haben wir uns mit Freunden verabredet, die aus Iserlohn nach Haltern gekommen sind. Und mit App2drive am Platz waren wir passend zum Wetter mit dem bekannten Fiat500 Cabrio unterwegs. Es war ein toller Maitag, den wir gemeinsam sehr genossen haben.

Besuch in Ostwestfalen

Das anhaltend schöne Wetter ist wirklich toll, auch wenn sich immer wieder lokale Gewitter bilden. Aus dem Grund entschieden wir uns mit dem Flugplatz Detmold (EDLJ) für ein Ziel in der näheren Umgebung. Die nur 76 km kurze Strecke sind wir ganz gemütlich abgeflogen. Der Fluplatz in Ostwestfalen sieht im Anflug sehr interessant aus und liegt auf einem Hügel oberhalb der Stadt. Um zum Abstellbereich zu gelangen muss man ein Stück den Berg hinauf über die Graspiste der Segelflieger rollen.

Dieser Juni-Samstag war mit 30 Grad ziemlich warm, trotzdem entschieden wir uns für den lediglich 2 km langen Fußmarsch in die Stadt. Detmold ist ein wirklich sehr sehenswertes Städtchen mit viel Fachwerk, Grün und Wasser. Wir haben uns die historische Altstadt angesehen und sind über den Wochenmarkt geschlendert. Anschließend haben wir im Schlosspark ein schattiges Plätzchen in einem Bistro gefunden und dort gegessen. Es war ein schöner kleiner Ausflug bei bestem Wetter und so ganz nebenbei können wir nun mit Detmold den 60. Flugplatz in unsere Liste aufnehmen :-)

Geburtstagsbesuch

Franzi´s Vater hatte Geburtstag und zu einer kleinen Kaffeetafel geladen. Das Wetter spielte mit, so sind wir dorthin geflogen. An unserer "zweiten Homebase" Felde (EDWX) ist das Landen auch unter der Woche problemlos. Auf dem Hinweg gab es zwei Wolkenschichten, eine niedrige und eine sehr hoch liegende. So sind wir einen Teil der Strecke höher geflogen und haben die Aussicht über den Wolken genießen können. Und der Papa hat sich sehr über unseren Besuch gefreut, er hat auch noch nie ein Geschenk per Luftpost bekommen.

Auf die Schnelle nach Melle

Der „Zufall“ wollte es so, dass wir mitten in der Woche einen Tag Urlaub hatten und dieser Tag ausgerechnet der schönste der Woche werden sollte. Warum also nicht einen kleinen Ausflug machen, wenn für das bevorstehende Wochenende schlechtes Wetter angekündigt ist? Da wir erst mittags losfliegen konnten fiel unsere Wahl auf den etwa 100km entfernten Flugplatz Melle-Grönegau (EDXG). Der Platz liegt ganz in der Nähe der Kleinstadt Melle im Landkreis Osnabrück. Zu Fuß sind wir die gut drei Kilometer in die Innenstadt gelaufen und hatten uns schon auf ein schönes Mittagessen gefreut. Leider haben wir die Mittagszeit gerade verpasst und in dem ländlich geprägten Städtchen waren alle Restaurants geschlossen. Ein Stück Kuchen war nicht wirklich ein Ersatz, half uns aber über den schlimmsten Hunger hinweg. Auf dem Rückweg haben wir noch ein paar Schlenker gedreht und sind u.a. über den Kamm des Wesergebirges zur Schillathöhle geflogen. Dort sind wir zu Motorradzeiten X-Mal vorbeigefahren und haben uns die Höhle auch schon einmal von innen angesehen. Der Steinbruch sieht von oben sehr eindrucksvoll aus, im Hintergrund erstreckt sich das Schaumburger Land. Das war ein netter kleiner Ausflug auf den Platz Nr. 61.

Auf den Spuren der Luftfahrtpioniere

Mit unserem ersten Trip erfüllten wir uns einen schon länger gehegten Traum: die Ostsee. Unser Ausgangsflugplatz war Anklam (EDCA), Geburtsstadt des legendären Luftfahrtpioniers Otto Lilienthal. Der Platz bietet neben einem großen Hangar und einer Tankstelle auch eine Pension direkt nebenan. Außerdem ist dort das Aeronauticon, ein Erlebnispark für "Groß und Klein" und informiert mit alten Flugzeugen sowie Infotafeln über die Fliegerei und ihre Geschichte.

Während unserer Tage vor Ort konnten wir uns Fahrräder leihen und damit die drei Kilometer in die Stadt bequem zurücklegen. Anklam ist ein hübsches und sehenswertes Städtchen direkt am Peenestrom gelegen.

Unser erster Ausflug ging nach Usedom auf den Flugplatz Peenemünde (EDCP). Das sehr sehenswerte Historisch-Technische Museum liegt nur zwei Kilometer vom Flugplatz entfernt und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Unbedingt ansehen sollte man sich das U-Boot im Hafen von Pennemünde, dort lässt es sich auch wunderbar zu Mittag essen.

Usedom ist eine sehr schöne Insel mit abwechslungsreicher Natur, der markanten Boddenlandschaft und langen Sandstränden. Aus der Luft fällt einem gleich ein Bauwerk auf, das mitten im Wasser zwischen Peenestrom und Stettiner Haff liegt: die Hubbrücke Karnin. Eine alte Eisenbahnbrücke, die im zweiten Weltkrieg zerstört wurde und deren Mittelteil als technisches Denkmal noch dort steht.

Der zweite Ausflug führte uns auch nach Usedom, dieses Mal zum Flughafen Heringsdorf (EDAH). Dieser teilweise kontrollierte Flugplatz bietet mit dem "Hangar 10" eine Ausstellung noch flugbereiter historischer Maschinen aus den Kriegsjahren. Das ist schon sehr beeindruckend, Spitfire, ME 109 oder Fieseler Storch so gut erhalten zu sehen. Einer Maschine konnten wir bei Kunstflugübungen zusehen, die von einem ohrenbetäubenden Lärm begleitet wurden.

Wir waren schon auf dem Rückweg zu unserer Maschine, da fielen uns zwei App2drive Autos auf. Warum nicht noch eine kleine Spritztour machen? Gesagt, getan und mal eben einen Fiat500 Cabrio für zwei Stunden gebucht. Ein paar Kilometer entfernt liegt mit Ahlbeck ein sehr sehenswertes Seeheilbad. Wirklich schön, dort einmal durchzuschlendern und dabei ein Eis zu genießen.

Der dritte Ausflug war für Stralsund und Rügen vorgesehen. Endlich mal ein Tag mit weniger Wind, die beiden Tage davor war es mit bis zu 20 Knoten immer recht windig. Die Wolken hingen tief, so sind wir in die Hansestadt vor den Toren Rügens über den Wolken geflogen. Ist einfach immer wieder geil! Stralsund ist eine wunderschöne Stadt mit viel Geschichte, die man auf jeden Fall besuchen sollte.

Der Flugplatz Stralsund (EDBV) war sowas von ausgestorben. Es gab zwar drei Menschen dort, aber die scheinen tagsüber meist allein zu sein und auf Besucher zu warten. Zumindest wirkte der Platz etwas heruntergekommen. Immerhin konnten wir uns Fahrräder leihen und so die sechs Kilometer in die Stadt schnell überwinden. Es ist einfach herrlich durch die Altstadt (UNESCO Weltkulturerbe) bis zum Hafen zu schlendern. Im Hafen liegt die Gorch Fock I, der Vorgänger der (noch) in Betrieb befindlichen Gorch Fock II der Marine. Sehr imposant!

Mit 17 km ist die Strecke vom Flugplatz Stralsund nach Rügen nur ein Hüpfer. Aber der Flugplatz Rügen (EDCG) ist einen Besuch wert, auch wenn sich durch die Lage mitten auf der Insel ohne Fortbewegungsmittel keine Sehenswürdigkeiten in direkter Nähe befinden. Wir wurden dort sehr nett begrüßt und haben noch eine kleine Pause eingelegt, bevor wir zum längeren "Sightseeing-Flug" gestartet sind.

Der Flug an der Küste von Rügen entlang war ein absolutes und unvergessliches Highlight! Man muss etwas weiter von der Küste entfernt fliegen, um die volle Schönheit der Steilküste erfassen zu können. Der Rotax wird uns schon nicht im Stich lassen ;-)

Die Kreidefelsen und der Königsstuhl sind einfach gigantisch! Dieser Flug war ein traumhaftes Erlebnis und ist mit Worten kaum zu beschreiben!

Nach dem Fährhafen von Sassnitz sind wir der Küste weiter gefolgt. Dort erstreckt sich der Küstenabschnitt, der von dem imposanten "Koloss von Prora" dominiert wird. Ein 4,5 km langes Gebäude aus den 1930er Jahren, das ursprünglich für die Erholung von 20.000 Menschen gleichzeitig gedacht war (KdF-Seebad). Es wurde jedoch nicht ganz fertig gestellt und diente nach dem zweiten Weltkrieg militärischen Zwecken. Mittlerweile sind einzelne Blöcke in Hotels bzw. Wohnanlagen umgebaut worden. Das größte Seebad Binz schließt sich dort an und besticht mit einem traumhaften langen Sandstrand.

Das war ein genialer Einstieg zu unserem Urlaub! Eine Tour mit vielen schönen Erinnerungen, die nicht zuletzt auch durch den tollen Flugplatz Anklam möglich wurden. Denn der nette "Türmer" Wolfgang hat uns mit etlichen (Ausflugs-)Tipps zu Anklam und unseren Tageszielen versorgt und wir fühlten uns sehr gut aufgehoben. Daher möchten wir uns an dieser Stelle ausdrücklich für den super Service bedanken, wir kommen sehr gerne wieder.

Besuch beim Pfälzer Saumagen

Der zweite Teil unseres Urlaubs führte uns an die Weinstraße der Pfalz, genauer gesagt nach Bad Dürkheim. Wir hatten den Flugplatz (EDRF) ausgewählt, weil er die Vorzüge hat, die wir uns gerne aussuchen: nah an der Stadt, Mietwagenmöglichkeit, Tankstelle und Hangarplatz für unser Schätzchen.

Unsere Wahl war genau richtig, denn Bad Dürkheim ist ein richtig hübscher Kurort und er verkörpert einfach das Lebensgefühl, welches diese Gegend so lebenswert macht. Die Liebe zum Wein ist allgegenwärtig und auch wir konnten uns dem nicht entziehen. Bei unseren allabendlichen Spaziergängen durch den Kurpark und die Innenstadt haben wir stets noch ein Glas Rosé getrunken. Mehr natürlich nicht, das ist klar. Wir sind ja zum Fliegen da und nicht zum S....

Der erste Ausflug sollte uns eigentlich Richtung Eifel führen. Leider versperrten uns schon früh aufgezogene Gewitterzellen den Weg auf einigen Teilen unserer Route, somit mussten wir umkehren und in die andere Richtung fliegen. Wir haben uns für die Richtung zum Odenwald entschieden und uns Heidelberg von oben angesehen. Einfach schön diese Stadt und das Schloss!

Am darauffolgenden Tag hatten wir Glück mit dem Wetter. Den ganzen Tag strahlender Sonnenschein und nur ein paar Schönwetterwölkchen. Erstes Ziel dieser Ganztagestour: der Nürburgring. Das ist schon echt ein Highlight, diese große Rennstrecke aus der Luft zu betrachten! Man kann kaum den ganzen Streckenverlauf ausmachen, weil sich die Strecke teilweise durch Wälder dahinschlängelt.

Auf dem Weiterflug sind wir an einem der weltweit größten Radioteleskope bei Effelsberg vorbeigekommen. Gigantisch dieses Teil! Eine kurze Kaffeepause haben wir am Flugplatz Dahlemer Binz (EDKV) eingelegt. Der Platz ist eigentlich gar nicht so klein, aber viel los war da nicht. Wir waren einerseits etwas enttäuscht aber andererseits auch froh, weil wir ursprünglich diesen Platz als Urlaubsbasis geplant hatten. Vielleicht war an dem Samstag nur ausnahmsweise wenig los, wir wurden auf jeden Fall nett empfangen.

Nun wollten wir unbedingt noch zum Flugplatz Idar-Oberstein (EDRG). Im Internet hatten wir gelesen, dass das Restaurant am Platz überregional für sein Fleisch vom Schwenkgrill bekannt ist. Piloten können ihr Essen bereits über Funk bestellen, dann geht es schneller. Wir haben nicht über Funk bestellt, weil wir uns in Ruhe die Karte ansehen wollten. Besucher einer Maschine, die zeitgleich mit uns im Anflug war, haben über Funk ein Lima (eine ganze Schweinelende) und ein Foxtrott (Rinderfilet) bestellt und fast direkt nach der Landung das Essen bekommen. Ist schon geil, nächstes Mal machen wir das auch!

Auf dem Rückflug sind wir noch ein Stück das Rheintal abgeflogen. Das darf man sich nicht entgehen lassen, hier gibt es von oben Einiges zu entdecken! Wie auf dem Hinflug haben wir auch auf dem Rückweg einen Tankstopp am Flugplatz Gießen-Lützelinden (EDFL) eingelegt. Das ist ein schöner Platz auf einem Hügel gelegen, an dem man wunderbar Mittagessen kann. Ein schöner Kurztrip geht zu Ende, mit vielen tollen Eindrücken. Und wir haben am Flugplatz Dürkheim wieder nette Menschen kennengelernt, die uns hilfreich zur Seite standen. Wir kommen gerne wieder!

Auf in die Berge!!

Die dritte und letzte Urlaubstour führte uns zu dem kleinen UL-Platz in Bayern, den wir bereits im April besucht haben. Es hat uns so gut gefallen, dass wir Anton Moll & sein Team der Flugschule Moll in Nittenau-Bruck auf jeden Fall wieder besuchen wollten. Als Tankstopp wählten wir für den Hin- und Rückweg dieses Mal Jena-Schöngleina (EDBJ). Ein recht großer Verkehrslandeplatz in Thüringen auf einem Hochplateau gelegen. Die Anreise verlief bis auf ein paar Schauerzellen auf dem Weg reibungslos. Am Flugplatz in Bruck angekommen, fühlten wir uns gleich heimisch. Ist einfach ein schöner Platz!

Für den ersten Ausflug einen Tag später wählten wir den Flugplatz (EDMV) Vilshofen. Den Flugplatz kannten wir ebenfalls bereits von unserem ersten Besuch, dieses Mal wollten wir uns aber noch die Stadt ansehen. Es ist einfach genial, so direkt neben der Donau zu landen! Die Stadt selbst war ganz hübsch, das eigentliche Highlight ist jedoch der Flugplatz selbst.

Wir konnten nun erstmals die netten Annehmlichkeiten vom UL-Platz in Bruck auskosten. Einfach genial, einen Steinwurf von der Piste entfernt im Pool zu schwimmen und die fliegenden Maschinen zu beobachten! Nach dem Planschen im Swimmingpool war noch Relaxen im Whirlpool angesagt...boah ist das geil! So lässt es sich leben, nach einem anstrengenden Flugtag noch ein wenig Wellness zu genießen :-)

Für den nächsten Tag waren wir uns noch unsicher, welches Ziel wir wählen sollten. Uns wurde (im April schon) ein paar Mal gesagt, wir sollten unbedingt den Flugplatz St. Johann in Tirol anfliegen. Nur wussten wir nicht genau, ob wir das ohne "Alpenflugerfahrung" auch einfach so machen können. Anton überzeugte uns dann doch und erklärte uns das Anflugverfahren, so haben wir uns letztendlich dafür entschieden. Die Strecke ist insgesamt rund 200 km lang, führt an München vorbei und über den Chiemsee hinweg. Das war schon ein gigantischer Anblick! Dieser riesige See und im Hintergrund die Berge noch im Morgendunst. Wahnsinn!

Der Flug an den steilen Felswänden vorbei war wirklich atemberaubend! Und das sind ja "nur" die Voralpen, die richtig großen Dinger kommen ja erst noch weiter südlich. Aber das war schon echt ein Erlebnis, man weiß gar nicht wo man überall hinschauen soll. Sehr beeindruckend!

Der Flugplatz St. Johann liegt in einem Tal und ist gut anzufliegen. Man muss den Gegenanflug sehr lang fliegen, weil man auf 4.000 ft in der Platzrunde ist, die Piste aber auf 2.200 ft liegt. Das war schon spannend, so hoch einen Platz anzufliegen und die eigene Höhe für die Landung richtig abzuschätzen! Sehr cool :-)

Das kleine Städtchen liegt nur ca. zwei Kilometer vom Platz entfernt, einen kurzen Besuch haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Auf dem Flugplatz darf zwischen 12 und 13.30 Uhr ohnehin nicht geflogen werden, dass passte auch gut in unsere Mittagspause. Schön war es da, so wie man sich Tirol eben vorstellt. Erinnerungen an unsere Motorradurlaube in den Bergen wurden wach. Wir wären gerne noch länger geblieben, aber der lange Rückflug stand noch bevor und ein Bad im Pool sollte an dem Abend auch noch sein. Hier werden wir definitiv wieder herkommen, das hat uns sehr gut gefallen! 

Es waren herrliche vier Tage bei Anton am Platz. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und wurden von allen herzlich aufgenommen. Gerne wären wir noch ein oder zwei Tage länger geblieben, was aber leider durch die bevorstehende Wetteränderung verhindert wurde. Vielen Dank an Anton & sein Team für die tolle Gastfreundschaft!

Der Hitze entfliegen

Schon Wahnsinn dieses andauernde heiße Wetter. Glücklicherweise kam die Hitzewelle erst nach unseren Urlaubstouren, es wäre sonst ziemlich anstrengend gewesen. Und da wir nun wieder im Büro schwitzen müssen, wollten wir wenigstens an einem Tag der Hitze "entfliegen". Die Wahl fiel auf Langeoog, der längsten der ostfriesichen Inseln. Auf dem Hinweg zogen kurz vor der Küstenlinie ein paar dickere Wolken auf, so dass wir den Anflug nicht ganz so hoch wie geplant machen konnten. Der Flugplatz liegt unmittelbar am Stadtkern, man muss also nicht lange laufen, um in die hübsche Fußgängerzone zu gelangen.

Natürlich wollten wir erst einmal zum Strand. Es war ganz schön was los! Kein Wunder bei dem Wetter und mitten in den Ferien. Das ist einfach herrlich, wer braucht da schon Mallorca?! Unser Nickerchen am Strand wurde von der einsetzenden Flut unterbrochen, nasse Füße hatten wir allerdings schon vorher vom Spaziergang am Wasser. Die Strandhalle (23m über NN) haben wir für unser Mittagessen ausgesucht, dort kann man sehr gut sitzen und hat einen schönen Blick auf den Strand. Nach einem Eis in der belebten Fußgänerzone haben wir uns dann wieder auf den Heimweg gemacht.

Familienausflug in Lüneburg

Ein Treffen mit Franzis Schwester und Familie bei Hamburg war längst überfällig. Doch mangels Flugplätzen östlich von Hamburg kam es irgendwie nie so richtig zustande. Die erste Überlegung mit Sierksdorf (Timmendorfer Strand) haben wir wetterbedingt schnell verworfen. So kam dann Lüneburg ins Spiel. Der Flugplatz ist uns gut bekannt und auch nicht ganz so weit weg.

Die beiden Jungs haben schon angekündigt, gerne einmal mitfliegen zu wollen. So ist erst Roger mit dem Jüngsten noch vor der Mittagspause am Platz eine Runde bis nach Lauenburg geflogen. Anschließend sind wir zum Mittagessen in die äußerst sehenswerte Stadt gefahren. Nach dem Mittagessen war dann der zweite Rundflug dran, wieder nach Lauenburg an der Elbe und über das Schiffshebewerk Scharnebeck. Das Wetter hat auch gut mitgespielt, es war zwar recht frisch aber eine tolle und klare Sicht. Optimal für einen Tragschrauber-Rundflug!

Gastflugtag in Rinteln (EDVR)

Nachdem wir erst vor einer Woche Franzi´s Neffen Christopher und Bennet in Lüneburg mitgenommen haben, waren an diesem Wochenende unsere lieben Nachbarn dran. "Nolti" mit seinen 84 Lenzen nimmt alles mit was fliegen kann. Er hat schon Antonow, Ju-52 und Segelflieger ausprobiert, nun fehlte noch der Tragschrauber in seiner Sammlung. Er war ganz begeistert von dem "offenen" Erlebnis und hat eine Menge Bilder mit nach Hause genommen.

Danach waren Carmen und Rudi an der Reihe. Carmen mit ihrer Profikamera hielt alles fest was vor ihre Linse kam. Rudi mit seiner Action-Cam fing dafür bewegte Bilder ein und hielt alles live fest. Insgesamt waren alle Passagiere begeistert von dem Flugerlebnis. Das eigene Haus und den Heimatort von oben zu sehen ist immer etwas Besonderes. Das Wetter hätte besser nicht sein können, die Sonne schien und die Sicht war sehr gut. Ein gelungener Tag für uns alle, auf eine gute Nachbarschaft!

Flug in den Altweibersommer

Einfach unglaublich dieses Wetter! Nachdem wir am Wochenende zuvor bei schönem Wetter nicht fliegen konnten, da wir mit Bastelarbeiten an der Maschine beschäftigt waren (Transponder & Co.), konnten wir jetzt endlich mal die Zeit richtig genießen. Warum also nicht noch einmal eine Übernachtungstour unternehmen?! Zunächst war unsere Überlegung nach Worms zu fliegen. Da wir kurzfristig jedoch niemanden in Sachen Hangarplatz erreichen konnten, haben wir die Planung geändert und Rothenburg o.d.T. (EDFR) ins Auge gefasst. Der Platz befindet sich in der Nähe der schönen Stadt und es stehen Fahrräder zum Verleih bereit. Die NOTAMS besagten allerdings, dass Sprit nicht zur Verfügung steht. Also haben wir auf dem Hinweg einen Stop in Hassfurt-Schweinfurt (EDQT) eingelegt.

Als wir in Hassfurt ankamen, leider eine schlechte Nachricht: kein Sprit für unseren Tragschrauber vorhanden! "Steht auf unserer Internetseite" hieß es dann. Na prima. Wir hatten uns schon damit abgefunden, das für unseren Rotaxmotor ungünstige verbleite Flugbenzin zu tanken, da kam unser Retter in der Not: Hans, der dort am Platz auch Tragschrauber repariert, hat uns den Inhalt seines großen Benzinkanisters überlassen. Super! Im wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben uns sehr gefreut und bedanken uns noch einmal an dieser Stelle für die Hilfe. Nun mussten wir aber los zu unserem Ziel Rothenburg, denn Sunset war nicht mehr weit.

Rechtzeitig vor Sonnenuntergang kamen wir an und haben direkt unseren Hallenplatz bekommen. Gleich neben unserem Platz standen etliche Räder zur Auswahl bereit. Das ist ein Service! Übrigens kostenlos, Spenden werden dankend entgegen genommen. Wir hätten zwar nichts gegen einen dreieinhalb Kilometer langen Fußmarsch zu unserem Hotel einzuwenden gehabt aber dann wäre es bereits dunkel gewesen. So toll das Wetter auch ist, leider kommt der Sonnenuntergang viel zu früh! Der Abend in Rothenburg war so herrlich lauwarm wie im Sommer und die Atmosphäre in der beleuchteten Altstadt wunderschön.

Nach unserer Ankunft am Flugplatz sagte uns der Türmer, dass entgegen der NOTAM-Mitteilung doch wieder Sprit zur Verfügung stünde. Klasse! So konnten wir unsere Flugplanung dahingehend ändern, dass wir den Rückflug nach Hildesheim ohne weiteren Stop durchführen würden. Das hieß wiederum, wir hatten am zweiten Tag mehr Zeit, um uns noch länger in Rothenburg aufzuhalten. Es ist einfach eine wunderschöne Stadt, die man regelrecht entdecken muss mit den vielen Gässchen, hübschen Häusern und verwinkelten Ecken.

Wir staunten über die extrem große Auswahl an Weihnachsdeko im (ganzjährig geöffneten) Weihnachtsdorf, über Waffen und Rüstung aus dem Mittelalter und weiteren kleinen Lädchen mit verschiedenen Artikeln. Den Besuch im mittelalterlichen Kriminalmuseum haben wir wetterbedingt auf den nächsten Besuch in Rothenburg verschoben. Das Mittelalter begegnet einem an vielen Stellen in der Stadt und man kann sich dem Charme kaum entziehen.

Der Aufstieg auf den Rathausturm war auch etwas Besonderes! Zunächst denkt man, wie bei einem Turmaufstieg üblich, man muss einfach nur etliche Treppenstufen überwinden und ist dann oben. Weit gefehlt! In Rothenburg dürfen max. 20 Personen gleichzeitig auf den Turm und es gibt ein paar Regeln zum Aufstieg zu beachten. Die letzten Stufen bis zum Turm sind so eng und steil, dass man es schon Klettern nennen muss, um dort raufzukommen. Also nix für Ungelenke oder Leute mit Höhenangst. Dafür entschädigt die Kraxelei mit einem tollen Blick über die alte Stadt. Einen Rundgang auf der Stadtmauer sollte man sich bei einem Besuch auch nicht entgehen lassen.

Um kurz vor 15 Uhr mussten wir dann aber auch starten, weil für den Rückweg mit drei Stunden Flugzeit zu rechnen war und wir rechtzeitig vor Sunset in Hildesheim sein mussten. Natürlich durfte ein Blick auf Rothenburg von oben zum Abschluss nicht fehlen. Es war eine richtig tolle Tour bei bestem Wetter und wir werden im nächsten Jahr mit Sicherheit noch einmal für ein komplettes Wochenende nach Rothenburg fliegen.

Endspurt im Indiansummer

Das ist schon geil dieses Wetter - jedes Wochenende meint man, es sei das letzte mit viel Sonnenschein. Nun scheint aber wirklich das Schmuddelwetter zu kommen, also mussten wir nochmal los. Unser Ziel war der Flugplatz Marl-Loemühle (EDLM) nahe Dortmund. Dort gibt es ein rustikales Restaurant mit Biergarten und viel zu sehen aufgrund der zahlreichen Flugbewegungen. Beim Abflug um kurz vor 10 Uhr in Hildesheim war die Sicht allerdings noch grenzwertig, das sollte sich aber bessern. Richtung Ruhrgebiet war strahlender Sonnenschein. Das Wasserschloss Nordkirchen lag auf dem Weg dorthin zu unseren Füßen.

Wir haben den Flug nach Marl mit einem Treffen von unseren Freunden aus der Ecke verbunden. Das war auch insofern praktisch, als dass die beiden schon mal einen Tisch belegt haben. Es war bei unserer Ankunft bereits recht voll und wurde mit der Zeit immer voller. Das Essen schmeckte sehr gut und die Sonne wärmte uns vom kalten Hinflug wieder auf. Der Tag war richtig schön und wir sind froh, die wahrscheinlich letzten warmen Sonnenstrahlen noch einmal genutzt zu haben.



Wir haben aufgerüstet

In unserem Urlaub im Juli hatten wir während des Fluges ein Erlebnis, das uns einen gehörigen Schrecken eingejagt hat! Wir flogen an der Küste von Rügen in etwa 2.500 ft und genossen die tolle Aussicht. Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich rechts von uns eine Cessna auf, die im rechten Winkel genau auf uns zuflog und schon bedrohlich nah war. Dank einer sofort eingeleiteten Linkskurve konnten wir eine Kollision gerade noch verhindern. Möglich, dass der Pilot der anderen Maschine uns auch gesehen hat und zeitgleich in den Sinkflug gegangen ist, oder dass doch noch 30 Meter zwischen uns lagen und es nicht geknallt hätte. Aber es sah für uns verdammt knapp aus und wir mussten uns von dem Schrecken erst einmal erholen. Uns war auch vor dem Erlebnis klar, dass wir uns im unkontrollierten Luftraum bewegen und immer die Augen offen halten müssen aber man sieht halt leider nicht immer alles.

So haben wir uns entschieden, Geld in die Hand zu nehmen und unsere Maschine technisch aufzurüsten. Nun sind ein ADSB (out) fähiger Mode S Transponder sowie ein TRX1500 mit "FLARM" an Bord. Ersterer sendet u.a. unsere exakte Position und Kennung, Letzteres ist ein Kollisionswarngerät, welches nicht nur "FLARM-Signale" sendet und empfängt, sondern aufgrund seiner ADSB (in) Fähigkeit auch fremde Transpondersignale empfängt.

Streng genommen ist der Transponder nicht zwingend nötig, weil er in erster Linie dazu dient, in Kontrollzonen bzw. oberhalb von 5.000 ft (ab da besteht Transponderpflicht) vom Radar der Lotsen erkannt zu werden. Wir halten es aber für wichtig, uns nicht nur so auszurüsten, dass wir andere sehen, sondern so, dass andere uns auch sehen. Man kann uns jetzt sogar im Internet über die App "Flightradar24" tracken. Sieht schon cool aus, wenn man neben KLM und EasyJet auch als Maschine erfasst wird :-)

Das Kollisionswarngerät haben wir inzwischen ein paar Mal testen können. Man (Frau) muss sich allerdings erst einmal dran gewöhnen, dass eine Warnmeldung nicht gleich akute Gefahr bedeutet. Wir haben den Radius auf 8 km eingestellt, so ist ausreichend Reaktionszeit vorhanden. Das Gerät zeigt den Höhenunterschied an und, wenn das andere Fluggerät ebenfalls über ein FLARM verfügt, auch die genaue Position der anderen Maschine. Transpondersignale werden ebenfalls empfangen, somit erkennen wir nun den überwiegenden Teil des Verkehrs um uns herum. Es ist allerdings keine 100%ige Sicherheit, da nicht jeder über dieses Gerät bzw. einen Transponder verfügt. Leider, so etwas sollte in Deutschland zur Pflicht werden!!

Stochern im Nebel

Irgendwie wollten wir es noch gar nicht so richtig wahrhaben...der Winter kündigt sich an! Bevor die Temperaturen so richtig in den Keller gehen, soll es aber noch einmal zwei sonnige Tage geben. Da wir von Natur aus Optimisten sind, haben wir uns kurzfristig für einen Übernachtungstrip entschieden. Am Flugplatz Arnstadt-Alkersleben (EDBA) südlich von Erfurt ist App2drive, ein Hangarplatz und eine Tankstelle. Außerdem passt die Entfernung von nur 170 km zu den schon ziemlich frischen Temperaturen und dem kleinen Zeitfenster, an dem man noch gut fliegen kann. Auf dem Hinflug haben wir schon einen Vorgeschmack vom Nebel bekommen: das Thüringer Becken war großflächig mit Bodennebel bedeckt. Unser Ziel lag aber in der Sonne, daher haben wir den Anflug fortgesetzt und den Bereich mit dem Nebel umflogen. Ging soweit gut.

Dann folgte quasi ein "Hürdenlauf". Der Mietwagen ließ sich nicht wie gewohnt per App öffnen. Über die Hotline bekamen wir dann den Hinweis, mit dem Taxi zur nächsten Ausleihstation zu fahren. Die befindet sich am Flughafen in Erfurt, die Kosten für das Taxi werden uns dann erstattet. Am zweiten Wagen angekommen die nächste Hürde: wie kommt man von einem gebührenpflichtigen Parkplatz mit einem Mietwagen runter? Wieder half die Hotline, inzwischen war es dunkel und wir wollten endlich ins Hotel. Abends haben wir uns dann schon mal einen ersten Eindruck von der hübschen Innenstadt verschafft. Am nächsten Morgen bei Nebel und -2°C sind wir dann erneut zu Fuß in die Innenstadt. Dabei sind wir der Maus und dem Elefanten über den Weg gelaufen...

Irgendwie haben wir gehofft, dass die Meteorolügen schon recht behalten und sich der Nebel auflöst. In ganz Deutschland schien die Sonne, nur im Thüringer Becken hielt sich der trübe Mist beharrlich. Als wir um 12 Uhr am Flugplatz ankamen und der dichte Nebel die Natur in ein zartes Weiß verwandelt hatte war uns klar, dass das mit dem Heimflug nix wird. Selbst wenn der Dunst etwas hochzieht und die Sonne rauskommt, die Gefahr von Eis auf Rotor und Propeller wollten wir keinesfalls riskieren!

Eine weitere Übernachtung hätte mit ziemlicher Sicherheit nichts gebracht, so sind wir dann mit dem Mietwagen zurückgefahren und mussten unsere Maschine schweren Herzens in Thüringen zurücklassen. Das war also Teil I von diesem Trip. Teil II heißt dann: Maus kommt zurück nach Haus!

Maus kommt zurück nach Haus!

Das ist vielleicht blöd, die Maschine steht bei Erfurt, die Hallenkosten laufen munter weiter und nun herrscht original Winterschietwetter. Kann man nicht ändern. 15 Tage sollte es dauern, bis der Wettergott einigermaßen günstige Bedingungen geschaffen hatte. Dabei musste es nicht nur in unserer GAFOR-Region 8 gut sein, sondern auch im Thüringer Becken. Nun war es am 1. Dezember endlich soweit und unser Fluglehrer Thomas flog mit Roger zum Flugplatz nach Arnstadt-Alkersleben. Bei der Gelegenheit konnte Roger auch gleich seine erste Flugstunde auf der "Fläche", einer Aeroprakt A22, absolvieren. Auf der Strecke mussten die beiden allerdings auf etwa 4.700 ft Höhe steigen, um ein paar Wolken zu umfliegen. Höher ging nicht, weil die Maschine keinen Transponder hat und somit das erlaubte Limit bei 5.000 ft liegt.

Nachdem Roger am Flugplatz die Hallengebühr und das Tanken bezahlt hatte, musste nur noch die Maschine gecheckt werden. Mittags um halb eins hat er sich dann auf den Heimweg gemacht und war vom Hinflug schon auf eine Wolkendecke vorbereitet. So kam es dann auch, bei Gotha flog er auf eine kompakte Wolkenschicht zu und musste sich entscheiden, ob er unterhalb oder oberhalb weiterfliegt. Er hat sich für die obere Hälfte entschieden, Dank dem nun vorhandenen Transponder gibt es im Prinzip keine Höhenbegrenzung. Anfangs waren noch einzelne "Löcher" in den Wolken zu erkennen, kurz darauf ist er den überwiegenden Teil der Strecke über einer geschlossenen Wolkendecke geflogen. In etwa 6.200 ft war ausreichend Abstand zu den Wolken und der Rückenwind sorgte für zügiges Vorankommen. Kurz vor Bad Gandersheim rissen die Wolken passenderweise auf, denn so langsam nahte Hildesheim und durch die Wolken fliegen wollte er auf gar keinen Fall. Nach einer Stunde und 30 Minuten ist Roger gut wieder auf dem Heimatflugplatz gelandet. Die ganze Aktion war ein teures Unterfangen! Lehrgeld für uns, dass man in dieser Jahreszeit Übernachtungsflüge besser sein lassen sollte.