Flug im Schnee (Februar 2021)
Was für ein Winter! Eine Woche vor Weihnachten war unser letzter Flug bei milden Temperaturen. Dann kam das Schmuddelwetter
und mit Corona gab es kaum noch Hightlights im Alltag. Der Februar drehte dann so richtig auf und brachte neben viel Schnee
noch traumhaften Sonnenschein zum Wochenende! Wir sind noch nie bei ca. 5 Grad Minus geflogen, wollten die Schneelandschaft
aber unbedingt mal von oben sehen. Also hieß es: warm anziehen und los!
Wir wurden mit traumhaften Bildern belohnt:
Dank beheizten Handschuhen, Nierengurt und wärmenden Sohlen war der einstündige Flug überhaupt kein Problem. Im Gegenteil, es
war ein ganz besonderes Erlebnis, die schneebedeckte Landschaft von oben zu sehen! Ein Highlight, welches wir so schnell nicht
vergessen werden!
Vom Winter in den Frühling (Februar 2021)
Kaum zu glauben! Es ist gerade mal eine Woche her, dass wir uns bei satten Minusgraden die dicke Schneedecke über unserer Heimat
angesehen haben. Etwa 30 Grad Temperaturunterschied lagen zwischen einem unvergesslichen Winterflug und dem ersten Flug bei
frühlingshaften Temperaturen.
Wir hatten gehört, dass das Café am Flugplatz Höxter frische Waffeln und Kaffee an lockdownmüde Gäste verkauft - natürlich unter
Einhaltung der Hygienebestimmungen. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen, außerdem waren wir schon länger nicht mehr auf
dem schönen Flugplatz oberhalb der Weser. Die Sonnenstrahlen und die Wärme auf der Haut taten gut - der Frühling kann kommen!
Besuch beim Herrn Kulles (März 2021)
Der Frühling nimmt so langsam Fahrt auf. Da man leider nach wie vor nirgendwo einkehren kann und ein Besuch von Städten im Lockdown
wenig Sinn macht, haben wir uns für einen ausgiebigen Lokalflug entschieden.
Unser Weg führte uns entlang der Weser und später der Fulda nach Kassel. Die Stadt hat neben dem bekannten Herkules-Denkmal
auch einige weitere schöne Baudenkmäler zu bieten, die man sich wunderbar von oben ansehen kann.
Nach dem zweieinhalb stündigen Lokalflug haben wir erst einmal unser mitgebrachtes Lunch verspeist und sind dann noch einmal
für einige Platzrunden in die Luft. Das schöne Wetter muss man schließlich nutzen. Das war ein herrlicher Flugtag und wir freuen
uns schon sehr auf die Saison!
Ein Tag Sommer (Mai 2021)
Noch immer hat Corona uns fest im Griff, allerdings ließ das wechselhafte Wetter bisher auch keine großen Flüge zu. Hier und
da gab es mal einen schönen Tag, so auch am Muttertag. Der Sommer sollte kommen mit fast 30 Grad - wenn auch nur für einen Tag.
Also auf zum Flugplatz! Wir entschieden uns für eine Tour an der Elbe, wo wir ein paar Wochen zuvor mit dem Fahrrad entlang
geradelt sind. Der Weg dorthin führte uns zunächst am VW Werk in Wolfsburg vorbei nach Tangermünde.
Von dort sind wir dann in der vorgeschriebenen Mindestflughöhe der Elbe entlang nach Süden bis nach Magdeburg geflogen. Eine
wunderschöne Natur erstreckt sich am Elbufer, man kann sich kaum sattsehen. Das war ein gemütlicher Sonntagsausflug und es ist
immer wieder schön, mit dem Fahrrad gefahrene Strecken noch einmal von oben zu sehen.
Inselflug (Juni 2021)
Nach langer Durststrecke, sowohl pandemie- als auch wetterbedingt, ging es nun endlich mal wieder auf eine größere Tour. Die
ostfriesischen Inseln bzw. die Nordseeküste ist fliegerisch immer ein Traum, so fiel unsere Wahl auf dieses Ziel. In diesen
Tagen gehört allerdings auch eine größere Portion Glück dazu, dass das Wetter mitspielt und die Sicht gut ist. Beim Abflug in
Hildesheim am Samstag gehörte zunächst einmal viel Optimismus dazu, denn die Sicht war schlecht und wir mussten vor dem Start
noch einen Schauer abwarten. Aber die Vorhersage versprach von Nordwesten her zunehmend Sonnenschein, allerdings auch böigen
Nordwestwind. Aber als Tragschrauberpiloten halten uns Windstärken von etwa 20 Knoten nicht vom Fliegen ab.
Nach einer Übernachtung bei Franzi´s Eltern sind wir am Sonntag bei bestem Flugwetter Richtung Küste gestartet und die Inseln
von Wangerooge bis Juist abgeflogen.
Zurück zum Festland ging es über Norddeich, entlang der Ems über Emden weiter zum Flugplatz Leer-Papenburg. Abgesehen vom notwendigen
Tankstopp für den Heimflug machen wir hier sehr gerne eine Pause. Es ist einfach nett hier und man bekommt viel zu sehen. Der
Rückflug ging flott mit Rückenwind bei bestem Wetter. Dieser Ausflug war ein gelungener "Einstieg" in die für uns erst jetzt
so richtig beginnende Flugsaison.
We flying high (Juni 2021)
An diesem Sonntag im Juni hatten wir mal Lust auf einen kleinen Lokalflug. Laut GAFOR sollte die Wolkenbasis unterhalb von 2.000
Fuß sein, also warum nicht mal wieder einen Wolkenflug unternehmen? Die Angaben der Flugwettervorhersage passten nicht so ganz,
erst bei 6.000 Fuß waren wir auf Höhe der Wolken. Wir stiegen noch auf 6.600 Fuß und haben uns dann wieder hinabgleiten lassen.
Es war ein warmer Tag, in der großen Höhe herrschten angenehme 17 Grad. Diese Aussicht haben wir selten, da wir meistens deutlich
niedriger fliegen. Zwischendurch ist ein Perspektivwechsel aber mal ganz schön!
Es tut so verdammt weh (Juli 2021)
Wir hatten uns so auf diesen Flug am 21.07.2021 gefreut. Morgens vor unserem Start in Hildesheim (EDVM) blödelten wir noch eine
Weile mit unserem Fluglehrer Thomas, der dann fünf Minuten nach uns mit einem Flugschüler zu Platzrunden startete. Endlich nach
langer Zeit mal wieder ein Flug mit zwei Übernachtungen und nicht nur um den Kirchturm fliegen. Unser Ziel war Strausberg (EDAY)
mit kurzem Tankstopp in Oehna (EDBO). In Strausberg hatten wir uns direkt am Platz ein Doppelzimmer gebucht und auch für unseren
Tragschrauber sollte ein Hallenplatz zur Verfügung stehen.
Es ist leider der traurigste Kurzurlaub geworden, den man sich nur vorstellen kann. Direkt nach unserer Landung in Strausberg
erhielten wir einen Anruf von unserem Fliegerkamerad Martin, der uns davon unterrichtete, dass unser Fluglehrer Thomas Kiggen
und sein Flugschüler direkt am Flugplatz Hildesheim abgestürzt und tödlich verunglückt sind. Nach derzeitigem Ermittlungsstand
der BFU handelt es sich um einen technischen Defekt. Der Tragschrauber verlor im Endanflug auf die Piste 25 in ca. 50 Meter
Höhe ein Rotorblatt und zerlegte sich infolge dessen in der Luft.
Thomas und der Flugschüler hatten nicht die geringste Chance, diese Katastrophe zu überleben. Es ist so unfair, dass einer der
besten Tragschrauberpiloten und sein Flugschüler wegen eines technischen Defektes, der unweigerlich zum Absturz führen musste,
ihr Leben verloren.
Wir verlieren mit Thomas nicht nur einen kompetenten Ansprechpartner sondern auch einen liebenswerten Menschen, mit dem wir
in den vergangenen Jahren viel gelacht und erlebt haben. Unsere Gedanken sind in diesem Moment bei Melanie, Elena, Eva, Iris
und all denen, die ihm nahestanden.
Abschied (September 2021)
Jetzt heißt es Abschied nehmen. Nach dem Ereignis am 21. Juli, bei dem zwei Menschen ihr Leben lassen mussten, haben wir schweren
Herzens beschlossen, unsere fliegerische Laufbahn zu beenden.
Wir hatten eine schöne Zeit mit unserer Gyromaus, waren in allen Ecken Deutschlands und sogar in Österreich und Tschechien.
Wir haben 106 Flugplätze kennengelernt und mindestens ebenso viele nette Menschen getroffen. Dieses tragische Unglück lässt
uns zwar nicht an der Fazination des Fliegens zweifeln, jedoch ist uns die Leichtigkeit und die Begeisterung am Tragschrauberfliegen
verloren gegangen. Die vielen schönen Bilder und Erlebnisse werden wir in guter Erinnerung behalten.
Mit dem Verkauf unserer Gyromaus haben wir mit Gundi einen Menschen sehr glücklich gemacht. Gundi hat sich mit dem Kauf einen
Traum erfüllt und ist nun stolze Besitzerin einer tollen Maschine. Die Maus steht jetzt im "Hotel Adlon" am Flugplatz Bonn-Hangelar (EDKB).
Gundi, wir wünschen Dir viele schöne Flugstunden und many happy landings!
Unsere Homepage wird bis auf Weiteres online bleiben, da auch wir immer gerne nochmal reinschauen.
Die Maus kann´s nicht lassen (Oktober 2021)
Inzwischen sind schon einige Wochen vergangen seitdem "unsere" Maus in ihre neuen Heimat gestartet ist und wir das Tragschrauberfliegen
an den Nagel gehängt haben. Franzi kann allerdings noch nicht ganz ihre Finger vom Fliegen lassen und hat im September einen
Schnupperflug auf einem UL-Dreichachser gebucht. Rahmenbedingungen für´s Chartern abgecheckt und sich im Oktober zur Flugausbildung
angemeldet. Nun stehen Flugstunden auf der "Bristell" an, so oft es das Herbstwetter zulässt.
Fläche fliegen ist so ganz anders als Tragschrauberfliegen, mit einigen bequemen Vorteilen. Mal eben zu den Inseln, Richtung
Schleswig-Holstein bzw. Ostsee sind mit einer Reisefluggeschwindigkeit von 200km/h und einer Reichweite von 1.000km als Tagesausflug
realistische Ziele. Gerade die Reichweite war beim Tragschrauber zu zweit immer so eine Sache, außerdem hat man nach 2-3 Flugstunden
zunehmenden Bewegungsdrang. In der Bristell sitzt es sich wie in einem Sessel, es ist muckelig warm und man sitzt nebeneinander.
Das Chartern der Maschine erfolgt in Hildesheim bequem über ein Online-Buchungssystem und im Charterpreis sind Versicherung
sowie Sprit enthalten. Also...das nächste Ziel ist anvisiert!
Erster Solo-Flug (November 2021)
Fünf Wochen Schulung an jedem Wochenende sind nun vorbei und endlich hat es bei Franzi mit dem Solo-Flug geklappt. Der November
macht seinem Namen in diesem Jahr alle Ehre und zeigt sich meist Grau in Grau. Umso schöner, wenn man die Arbeit spontan unterbrechen
kann. Bevor das nächste Tief mit Schneeregen anrückt, zeigte sich noch einmal die Sonne. Zunächst ist Franzi noch einmal mit
Fluglehrer Andreas rausgeflogen, bevor dann der Fluglehrer rausgeflogen ist...aus der Maschine für den ersten Alleinflug. Die
Bedingungen waren gut und Verkehr war nur wenig am Platz. Ein großer Schritt zur bald anstehenden Prüfung.
Hier gibt es auch ein paar
bewegte Bilder.
Überlandflug nach Porta Westfalica EDVY (Dezember 2021)
Franzi fehlte auf dem Weg zur Prüfung nur noch ein Flug zu einem anderen Flugplatz. Die letzten Termine mussten alle wetterbedingt
abgesagt werden, es war einfach zu trüb und nebelig in den letzten Tagen. An einem Samstag im Dezember sah es zunächst ähnlich
aus und auch die Vorhersage verhieß nichts Gutes. Morgens noch X-Ray (geschlossen), obwohl bei uns zuhause die Sonne vom Himmel
strahlte. Auch in Hildesheim schien die Sonne, somit wurde ganz kurzfristig doch noch ein Termin mit der Fluglehrerin gemacht.
Es war wunderbar, perfektes Flugwetter! Die erste Flugstunde, in der es keine Turbulenzen gab und die Sicht traumhaft schön
war. Winterflüge haben ihren ganz eigenen Reiz, das kennen wir durch unsere zahlreichen Flüge mit dem Tragschrauber. Nur mit
dem Unterschied, dass man im Flugzeug nicht frieren muss. Es ist kuschelig warm wie im Auto und man kann einfach die Eindrücke
auf sich wirken lassen.