Tragschrauberfliegen - die Faszination hat uns gepackt!
Unglaublich, aber wahr: wir haben unser geliebtes Motorradhobby an den Nagel gehängt! Viele konnten es kaum glauben, auch wir selbst eigentlich nicht. Denn mit bis zu 15.000 Motoradkilometern jedes Jahr haben wir wirklich viel gesehen und erlebt. Der Traum vom Fliegen… wir erfüllen ihn uns mit dem Tragschrauber. Wie kam es dazu? Wie wir unsere Ausbildung erlebt haben, ist hier nachfolgend beschrieben. |
Juli 2015
Er war einfach genial, unser Urlaub in den Dolomiten! Traumhaft das Wetter, die vielen Kurven und das Essen sowie der große
Spaß mit neuen Bekanntschaften. Wer Interesse am Reisebericht hat findet dazu mehr auf unserer
Motorradseite, die weiterhin online bleibt.
Noch im Urlaub hat Roger Kontakt zur Flugschule Thomas Kiggen in Hildesheim aufgenommen und einen Termin zum Schnupperflug
vereinbart. Auf die Idee kamen wir durch das Aufschnappen von Youtube-Videos, die schon sehr vielversprechend aussahen.
Wir hatten uns im Vorfeld intensiv über Tragschrauber bzw. Gyrocopter informiert.
An dem 25.07. pfiff Sturmtief "Zeljko" übers Land und hinterließ mancherorts ziemliche Schäden. Franzi, die vor zwei Jahren
beim Hubschrauber-Selberfliegen (mit einem R22) schon üble Bekanntschaft mit wackeligen Fluglagen gemacht hat, war etwas
mulmig zumute. Mehr als 40 Knoten (ca. 72 km/h) waren schon eine ganze Menge und nicht unbedingt toll für ein erstes Date mit
einem Tragschrauber. Wir bekamen dann hinter geschlossenen Hallentoren von Thomas erst einmal die Theorie erklärt und haben ihn
mit unseren vielen Fragen bombardiert. Aufgrund des Wetters und aus Sorge um unser Wohlbefinden schlug er vor, den Flug doch
besser zu verschieben.
Zwei Tage später waren wir wieder am Flugplatz. Das Wetter zeigte sich immer noch von der windigen und regnerischen Seite,
aber der große Sturm war vorbei. Also rein in die dicken Overalls, Handschuhe und Helm aussuchen und los geht's. Während
Roger mit Iris nach Norden abbog sind Franzi und Thomas Richtung Ith geflogen. Wir durften ja schon selbst Hand anlegen und
sogar die Landung mit Anleitung fast alleine durchführen. GEIL! Was uns besonders fasziniert hat war die Unempfindlichkeit
dieses Tragschraubers gegenüber Windböen. Das kleine Teil "pflügt" sich regelrecht durch die Wellen aus Wind und man merkt es
höchstens mal wackeln, keinesfalls aber hat man das Gefühl des Durchsackens so wie bei Flugzeugen. Die optischen Eindrücke
bei diesem völlig motorradunfreundlichen Wetter taten ihr Übriges, das "Gyro-Virus" hatte uns gepackt :-)
August 2015
Noch am Tag des Schnupperfluges haben wir die Anmeldeunterlagen mitgenommen und uns die ersten Informationen für das weitere
Verfahren geben lassen. Anschließend, noch völlig berauscht von diesem Flug, machten wir uns Gedanken über die Zukunft unserer
Hobbies. Es war klar, dass wir nicht Motorradfahren UND fliegen würden. Wir mussten beide nicht lange überlegen und haben noch
am 02.08. unsere beiden geliebten Honda CB1000R bei mobile.de reingesetzt. Es hat sich nur ein einziger Interessent gemeldet
aber der hat gleich beide genommen. Nun düsen unsere bunten Heizeisen im platten Holland herum. Ein weinendes und ein lachendes
Auge hatten wir beim Anblick des Abtransportes…
Und dann konnte unsere Pilotenausbildung so richtig losgehen. August…Sommer…Sonne…blauer Himmel. Da schlägt auch ein Fliegerherz
höher! Die ersten 10 Flugstunden hieß es, den Tragschrauber und seine Besonderheiten kennenzulernen. Starten…landen...starten…landen,
Stunde um Stunde in die kleine Platzrunde von Hildesheim (EDVM). Der Rekord lag bei 16 touch and go pro Stunde, da lohnt sich
die angebotene "Flatrate" des Flugplatzes für angehende Piloten wenigstens. Man zahlt einmalig 300 € und kann während der
Ausbildungszeit so oft landen wie man will (in einem bestimmten Zeitkorridor).
Diese erste Zeit war für uns aber auch die anstrengendste! Es prasseln so viele Eindrücke auf einen ein, dass man zunächst
Schwierigkeiten hat, das Gelernte auch umzusetzen. Der Flugplatz EDVM ist sehr frequentiert von unterschiedlichen Hobbysportlern:
neben den Gyros sind Segelflieger, Fallschirmspringer, andere Flugzeuge und auch Hubschrauber unterwegs. Manchmal war es so
voll, dass wir in der Warteschleife unsere Runden drehen mussten, bis endlich ein Fenster für unsere Landung frei war. Für
einen Anfänger (auch Fußgänger genannt, weil keine fliegerische Vorbildung) ist das Schwerstarbeit! Wir sind nicht selten zu
Hause angekommen und mussten uns erst einmal hinlegen, so geschafft waren wir :-)
Inzwischen hatten wir auch aus ärztlicher Sicht das "OK" für unsere Ausbildung bekommen: das Tauglichkeitszeugnis für LAPL
(light aircraft pilot licence). Wir mussten dafür beim Fliegerarzt einen kleinen "Marathon" hinlegen: Blutentnahme, Urinprobe,
Seh-/Hörtest, EKG, Lungenfunktionsprüfung und die körperliche Untersuchung nebst Besprechung des Fragebogens. Innerhalb einer
Stunde waren wir durch und ca. 120 € ärmer.
September 2015
In diesem Monat absolvierten wir Flugstunde Nr. 14 - 20. Mittlerweile konnten wir überwiegend ohne Eingriff des Fluglehrers
alleine starten und landen. Je nach Wetterlage waren nette Spielchen möglich, wie z.B. ein Tiefanflug mit seitlichem Versetzen
auf der Piste, Ziellandeübungen oder aber simulierte Motorausfälle außerhalb des Platzes. Natürlich sind wir nie außerhalb gelandet
aber diese Manöver müssen immer wieder geübt werden. Die Ziellandeübungen sind anfangs schon recht kompliziert, muss man doch Wind
und verbleibende Wegstrecke gut einschätzen können, um auf einem vereinbarten Punkt auf der Piste landen zu können. Oder
wenigstens in der Nähe von diesem Punkt ;-) Zwischendurch übernimmt mal der Fluglehrer das Kommando und demonstriert
eindrucksvoll die Wendigkeit und Manövrierfähigkeit des kleinen Tragschraubers!
Nun hieß es aber erst einmal, für drei Wochen "Abschied nehmen" vom Fliegen. Denn der Theoriekurs stand an! Zwei Wochenenden
sechs Theoriefächer büffeln:
- Luftrecht
- Navigation
- Flugfunk
- Meteorologie
- Technik
- Verhalten in besonderen Fällen
Das war eine kurze, aber harte Zeit! Neben dem normalen Arbeitsstress hatten wir an zwei Wochenenden jeweils freitags bis
sonntags jeden Tag fast 10 Stunden Unterricht! Vor allem das Thema Navigation beinhaltete viele Übungen, in denen die
Flugvorbereitung mit sämtlichen Berechnungen durchgeführt werden musste. Wir konnten dabei nicht großartig zu Hause noch
lernen, da wir meist erst nach 20 Uhr zurück waren und total platt ins Bett gefallen sind.
Oktober 2015
In der ersten Oktoberwoche, das war die Woche zwischen den beiden Theorieblöcken, wollten wir eigentlich jeden Tag fliegen.
Das haben wir aber zusammengestrichen auf nur zwei Tage mit jeweils einer Flugstunde, weil wir die Zeit zum Lernen brauchten.
Immer wieder Navigationsaufgaben und zwischendurch noch so komplexe Themen wie Meteorologie. Das war komprimiertes Lernen
innerhalb kürzester Zeit! Beim Fliegen wird man dann ja auch noch gefordert, so hatte Franzi ihre ersten beiden kurzen
Überlandflüge (Uehrde und Edemissen) und konnte gleich die theoretische Navigation in die Praxis umsetzen. Auf dem gesperrten
Flugplatz in Edemissen gab es dann noch das reale Erleben von sog. "Lee-Wirbeln" auf der neben einem Waldstück gelegenen Piste.
Beeindruckend!!
Wir hatten im Theorieunterricht eine wirklich nette Truppe. Wahnsinn, einige kamen aus der ganzen Republik, um bei Thomas
Kiggen die Ausbildung zu absolvieren! Von Karlsruhe bis nach Bad Segeberg reichten die Autokennzeichen. Wir hatten viel Spaß in den
wenigen Pausen :-)
Am 10.10. stand die Theorieprüfung an. Natürlich ist man aufgeregt, gelernt hatten wir allerdings genug. Dank einer Lern-App
(SPL-Trainer) konnten wir die knapp 900 Fragen aus dem DULV Prüfungskatalog prima einstudieren. Unser Prüfer war ganz locker
drauf und die Prüfung selbst dann doch kein Problem. Von den angesetzten vier Stunden haben wir nur 2,5 gebraucht. Alle haben
bestanden!!
Nun waren wir nach zwei Monaten schon ein gutes Stück in unserer Ausbildung weitergekommen. Die reinen Platzrunden mit den
immer wiederkehrenden Landungen und Starts rückten so langsam in den Hintergrund, nun sollten Überlandflüge folgen. Das Wetter
war im Oktober jedoch nicht immer so toll wie an unserem Prüfungstag. Wir haben tiefhängende Regenwolken (die Untergrenze lag
bei 800 Fuß!), Nebel und Sturm erlebt. Alles gut, um in der Nähe des Platzes widrige Umstände kennenzulernen. Aber zum
"Rausfliegen" eignete sich das Wetter nicht. Macht aber nix, Spaß war trotzdem immer dabei!
Ende Oktober, das Wetter wandelte sich und es sollten drei traumhafte Wochen folgen. Wir bekamen Familienbesuch aus Hamburg
und konnten unsere Flugstunden noch einmal auf zwei aufeinanderfolgende Tage legen. Das war sehr schön. Bisher konnten wir
jede unserer Flugstunden parallel absolvieren. Roger bei Thomas, Franzi bei Melanie.
Bis dato hatten wir aber auch schon kuriose Erlebnisse, die uns zeigten, wie wichtig die Flugsicherheit und die Aufmerksamkeit
in der Luft ist. Mal rollt ein Flugzeug auf die Piste, obwohl man sich direkt im Endanflug befindet, mal wird man über Funk
angemotzt, weil man sich angeblich nicht ordentlich zur Landung gemeldet hat (unsere Fluglehrer achten penibel auf die korrekte
Einhaltung!). Mal wird fast ein Seilwindenstart durch die Segelflieger durchgeführt, obwohl man sich gerade mit drehendem Rotor
auf der Piste befindet oder aber der Pilot der Fallschirmspringer-Maschine beeindruckt mit negativem Verhalten. All das trägt
aber dazu bei, dass wir gleich dieses falsche Verhalten mitbekommen und lernen, wie es richtiggemacht wird.
Ende Oktober war eigentlich der 200km-Überlandflug nach Ballenstedt geplant. Das Wetter war, gemessen an der späten Jahreszeit,
traumhaft! Allerdings morgens meist noch nebelig. Inzwischen wurde die Uhr umgestellt und damit die Öffnungszeiten des Flugplatzes
auf Winterzeit. Als wir am 31.10. (Samstag) auf dem Platz ankamen, war die Sicht schlecht. Man konnte eigentlich nur soweit
gucken wie der Platz groß war, darüber hinaus wurde es schon schwierig. Nach er ersten Flugstunde nur am Platz wären wir um ein
Haar wieder nach Hause gefahren. Da riss plötzlich der Himmel auf und die Sonne schien! Es reichte zwar nicht mehr für den weiten Flug
nach Ballenstedt, aber Höxter (EDVI) ist nicht sehr weit. So konnten wir eine Inversions-Wetterlage mal live erleben! Gefiel uns
besser als die Theorie im Unterricht :-) Der Flugplatz EDVI ist anspruchsvoll, weil oben auf dem Hügel gelegen mit unterschiedlichen
Windverhältnissen und der kurzen Piste mit der sehr eng zu fliegenden kleinen Platzrunde. Roger ist an dem Tag zu dem kleinen
Platz Dingelstedt geflogen und hat die Besonderheit einer Piste erlebt, die nur in eine Richtung benutzbar ist. Man landet,
dreht um und startet in die Richtung, aus der man gekommen ist. Kurios! Traumhaft schön war dieser Tag aber für uns beide!
November 2015
In diesem Monat waren wir irgendwo bei Flugstunde Nr. 32 angekommen. Es geht immer mehr in den Feinschliff, es wird immer
detaillierter kritisiert. Ist ja auch gut so, wir haben mit Thomas einen peniblen aber auch außerordentlich guten Fluglehrer!
Ab diesem Monat standen die Flugstunden jedoch leider nur noch samstags auf dem Plan. Der Winter und die frühe Dunkelheit ließ
eine Schulung nach der Arbeit unter der Woche nicht mehr zu. In diesem Monat war es wettermäßig zwar sehr schön, wir haben
z.B. am 08.11. auf unserer Terrasse gefrühstückt! Aber es war eben morgens immer nebelig. So kam unser großer Überlandflug
einfach nicht zustande. Am 28.11. hatten wir im Buchungssystem mal wieder fünf Stunden dafür geblockt und mal wieder ging es nicht.
GAFOR sagte Mike-Bedingungen für den frühen Vormittag voraus. Also wieder normale Flugstunde am Platz. Danach hatte Thomas ein
absolutes "Schmankerl" für uns parat: er bot uns an, in seiner neuen UL-Maschine mitzufliegen. Shark:
Echt Hammer dieses Teil! Leergewicht ca. 275 kg, gleicher Motor wie im Tragschrauber (Rotax, 100 PS), Top-Speed über 330 km/h!
Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Erst stieg Roger ein und nach der Rückkehr mit einem breiten Grinsen wieder aus. Danach
konnte Franzi das Fliegen in diesem UL-Flitzer genießen. Wenn unsere Gesichter ohne Ohren wären, wir hätten im Kreis gegrinst!
Voll geil….das wird wohl unser nächster Flugschein :-)
Hier übrigens Thomas (unser Fluglehrer) einmal mit Maske (links) und einmal ohne (rechts), ..oder war es umgekehrt? ;-)
Dezember 2015
Angefangen hatte der Monat ziemlich stürmisch. Wir kannten diese Windverhältnisse ja eigentlich schon von manch windigen Tagen
im Oktober. Die Flugstunde am 05.12. war jedoch eine besonders markante. Es gab etwa 25 Knoten Südwind, in Böen bis zu 35 Knoten.
Heißt, die Piste 25 gen Westen war in Betrieb und der Wind kam von links. Die Böen hatten es in sich! Das war nix für schwache
Mägen und wenn sogar die Fluglehrer überlegen, sich besser anzuschnallen, dann heißt das schon was. Während Roger quer zur Piste
in den Wind seine Landungen geübt hat flog Franzi im Scheinlot an. Dabei ist es entscheidend, kurz vorm Aufsetzen die Maschine
gerade auszurichten und mit dem linken Rad den Boden zuerst zu berühren. Insgesamt war das ein sehr lehrreicher Tag, denn bei
so windigem Wetter ist die richtige Rotorhandhabung entscheidend für einen unfallfreien Flug.
Am 13.12. war es endlich soweit, der 200km-Überlandflug konnte stattfinden. Seit Ende Oktober hatten wir uns dreimal für einen
Samstag in das Buchungssystem für mehrere Stunden eingetragen aber jedes Mal hatte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung
gemacht. Es war einfach morgens zu nebelig, schlechte Bedingungen für einen VFR Flug. Dann hatten wir mit Thomas vereinbart,
spontan an einem passenden Sonntag zu fliegen. Es war ziemlich frisch, aber trocken und zeitweise sogar sonnig. Elena, die ihren Schein
im September bestanden hat, begleitete uns nach Ballenstedt (EDCB). Aufgrund des windigen und kühlen Wetters haben wir dort nur
einen kurzen Stopp zum Bezahlen der Landegebühren eingelegt und sind dann wieder Richtung EDVM gestartet.
Unglaublich, der Winter will in diesem Jahr nicht so recht kommen. Uns passt das sehr gut in den Kram, denn dann macht das
Fliegen einfach mehr Spaß! Wir freuten uns am 19.12. auf unsere Flugstunde an einem herrlich sonnigen Tag. Unsere Flugvorbereitung
für einen kurzen Überlandflug nach Porta-Westfalica (EDVY) hatten wir noch am Morgen erledigt, Kurs, Wind und Flugzeit ausgerechnet
und uns die Bodenmerkmale für die Navigation eingeprägt. Das Weserbergland ist für die "terrestrische Navigation" relativ einfach,
denn es gibt haufenweise markante Geländemerkmale. Für das richtige Abfliegen der Platzrunde auf einem fremden Flugplatz bedarf
es allerdings manchmal kleinerer Korrekturen durch die Fluglehrer. Roger musste mit Thomas terminbedingt leider wieder umkehren,
Franzi und Iris haben für einen Klönsnack eine kleine Pause eingelegt. Auch hierbei war Elena unsere "Flügelfrau" und begleitete
diesen Flug. In Porta hat uns Edwin seinen sehr gepflegten und ca. 15 Jahre alten MTO gezeigt. Einer der ersten dieser Baureihe,
wo der Prerotator noch mit einem Hebel an der Gas-Bremseinheit betätigt wird. Ein sehr interessantes Kennenlernen und an dieser
Stelle DANKE für die schönen Bilder, Edwin!
Zwischen Weihnachten und Neujahr waren wir nahezu täglich auf dem Flugplatz. Das Wetter war einfach herrlich und so hat Franzi
am 27.12. ihren "Cross-Check" gehabt. Heißt, ein anderer Fluglehrer bestätigt, dass man den Tragschrauber soweit beherrscht,
um alleine fliegen zu dürfen. Franzi fliegt sonst fast immer mit Melanie, demnach konnte Iris nun diesen Check unterschreiben.
Einen Tag später war es dann soweit, Flugstunde Nr. 45: Franzi ist mit vollem Tank und 10 kg Blei in der Rumpfnase alleine los.
Dieser Flug hielt noch einen kleinen Test parat: Franzi wurde im Endanflug von einem Flächenpiloten übersehen und musste mit
einem kleinen Kreis überm Osterberg ausweichen. Melanie, die mit Funkgerät am Boden für alle Fälle parat stand, musste nicht
eingreifen. Alles gut gegangen, von nun an werden die Pflichtflugstunden solo gesammelt.
Februar 2016
Mit Beginn des neuen Jahres konnte man mal annähernd vom Winter sprechen. Kalt, nass, Schnee, Wind. Franzi hat, soweit es wettermäßig
möglich war, fleißig an ihren Soloflugstunden gearbeitet. Roger hat auf seinen Crosscheck hingearbeitet. Am 13.02. war es endlich
soweit, bei traumhaftem Sonnenschein hat Roger die Unterschrift bekommen und hätte vom Wetter her auch gleich seinen ersten
Alleinflug absolvieren können. Nur waren sämtliche Fluglehrer für den restlichen Tag ausgebucht.
Eine Woche später hat es dann endlich geklappt, Roger ist seine ersten Runden alleine geflogen. Endlich keiner mehr hintendrin,
der einem das Ohr vollquatscht (Thomas weiß wie es gemeint ist *g*). Die Sicht war zwar nicht so toll und arschkalt war es
obendrein, aber nur wenig Wind und kaum anderer Flugverkehr. Franzi hat inzwischen die Pflichtflugstunden solo voll, aber die
Prüfung machen wir beide natürlich zusammen!!
März 2016
Wir sind auf der Zielgeraden! Nachdem wir am 10. März endlich unseren eigenen Tragschrauber bekommen haben, konnten wir unsere
Flugstunden darauf fortsetzen. Ist ein tolles Gefühl, mit der eigenen Maschine zu fliegen. Nun hatte auch Roger seine Solo-
Pflichtstunden voll und wir planten den 18.03. als Prüfungstag ein. Leider spielte das Wetter nicht mit, die Prüfung fiel
buchstäblich ins Wasser. Die Wolken hingen tief und die Sicht war recht mies. Einen Tag später war das Wetter sehr schön, aber
der Prüfer hatte keine Zeit. So konnten wir abwechselnd mit unserer gelben Hummel wenigstens noch kleine Ausflüge unternehmen
und hatten einen tollen Tag!
Nächster Termin für die Prüfung: Ostersamstag. Wir hatten richtig Glück! Eigentlich ist Ostern so ziemlich ins Wasser gefallen,
nur der Samstag war schön. Allerdings war Südwind angesagt, in Böen bis zu 16 Knoten! Schwierige Bedingungen für die Prüfung.
Noch dazu kam, dass alle möglichen Leute unterwegs waren und somit richtig viel Verkehr am Platz herrschte. Flächenflieger
schier ohne Ende, Fallschirmspringer, andere Drehflügler und Windenbetrieb. Da die Prüfung erst am Nachmittag war, sind wir
morgens noch für uns geflogen. Für Roger hieß das, eine Viertelstunde Kreise drehen in der kleinen Platzrunde, bis er endlich
mal wieder landen konnte. Unglaublich!
Gerd, der Prüfer, hat das übliche Programm abgefordert: Kompasskurse erfliegen, eine Acht, Kreise, Sackflug. Bei den Ziellandeübungen
wurde es dann richtig spannend, denn mit dem Crosswind ist das nicht so einfach. Und dann auch noch der Verkehr! Wobei sich
Gerd darum nicht geschert hat, andere Verkehrsteilnehmer im Endanflug sollten wir einfach ignorieren. Es musste alles schnell
hintereinander abgeflogen werden. Die Ruhe, die wir bei den Schulungsflügen für die einzelnen Übungen hatten, gab es in der
Prüfung nicht. Da kommt man dann auch mal schnell durcheinander. Insgesamt war Gerd aber zufrieden und wir haben beide bestanden!!